Arnsberg. Die Bauarbeiten am Rathaus der Stadt Arnsberg haben sichtbare Konturen angenommen. Neben der Sanierung des Hochtrakts, die bereits vollumfänglich erfolgt ist, hat das Bürgerzentrum große Fortschritte gemacht. Am Samstag, 4. Mai, konnte das Richtfest am Bürgerzentrum gefeiert werden. Der Neubau ist für den zurück gebauten und abgerissenen Flachtrakt entstanden, in dem vor allem der Ratssaal, weitere Sitzungssäle sowie die Kantine des Rathauses untergebracht waren.
Mitglieder des Rates der Stadt Arnsberg sowie Vertreterinnen und Vertreter aus verschiedenen beteiligten Ausschüssen der Stadt trafen sich zum Richtfest mit Festakt im Rohbau des künftigen Ratssaals, der seinen Platz im Neubau findet. Zudem bestand für Interessierte schon mal die Gelegenheit, das Gebäude und seinen Aufbau im Rahmen eines Rundgangs kennen zu lernen.
Treffpunkt für demokratischen Austausch
Im Beisein der Politik, aber auch zahlreicher Beteiligter aus den verschiedenen an der Sanierung beteiligten Gewerken der Rathausbaustelle stellte Bürgermeister Ralf Paul Bittner in seiner Rede den Namen und die Ausgestaltung des Bauwerkes vor, das künftig als „Bürgerzentrum an der Ruhr“ in die Geschichte der Stadt Arnsberg eingehen soll. „Vor allem für Sie vollenden wir hier einen Treffpunkt für den regelmäßigen demokratischen Austausch, für Beratungen und Diskussionen mit einer angemessenen Arbeitsgrundlage und guter Akustik“, sagte Bürgermeister Ralf Paul Bittner zu den Mitgliedern des Rates und der Ausschüsse. Bittner stellte in seiner Rede den Gästen auch das neue Konzept des Bürgerzentrums vor, dass sich in seiner Gestaltung in Richtung der Stadtgesellschaft öffnet. „Den neue Verwaltungskomplex benötigen wir als Stadt für den Austausch sowie als Ort für die wertschätzende Unterstützung und Förderung des ehrenamtlichen Engagements“, so Bittner weiter. Das Bestandsgebäude werde daher zu einem Bürger- und Familienrathaus saniert.
Sanierung zum Bürger- und Familienrathaus
Im Rohbau des Bürgerzentrums, das nach seiner Fertigstellung auf zwei Etagen genutzt wird, ist im Obergeschoss bereits die geplante Ausrichtung zur Nutzung zu erkennen. Dabei entspricht das multifunktionale Raumkonzept den ermittelten Bedürfnissen und wird künftig auch Vereinen aus der Stadt Arnsberg für eine Nutzung zur Verfügung stehen. Der Arnsberger Bürgermeister betonte, dass damit bürgerschaftliches Engagement gefördert werden solle, und das Gebäude der Kommunikation und Partizipation für eine starke Zivilgesellschaft dient. In einem Rückblick auf die Geschichte der Planung der Rathaussanierung machte Bittner deutlich, dass auch die Arbeitsbedingungen im ehemaligen Rathaus für alle Mitarbeitenden der Stadt Arnsberg eine Herausforderung gewesenen seien. Mit der Fertigstellung des Rathauses und dem Neubau des Bürgerzentrums würden überhitzte Räume im Sommer und großer Energieverlust durch die alte Bauweise im Winter aber künftig Geschichte sein.
Klimapolitische Herausforderungen
Die Sanierung des Rathauses aus dem Jahr 1968 und der Neubau des Bürgerzentrums stehen auch unter klimapolitischen Herausforderungen sind ein Baustein auf dem Weg zu einer klimaneutralen Stadt Arnsberg. Der Bau erhält dafür eine klimaneutrale Energieversorgung, die vor allem über Geothermie gespeist wird und im Winter für Wärme sowie im Sommer für zusätzliche Kühlung sorgen kann. Der Verzicht auf den Neubau eines Verwaltungshochhauses spart zudem tausende Tonnen Beton ein und hilft, den Ausstoß von klimaschädlichem Kohlendioxid zu verringern. Die weiteren Maßnahmen zur Verringerung von Kohlendioxid, aber auch die funktionale Verbesserung des Gebäudes im Quartier sind Grundlage für die öffentliche Förderung. Aus Mitteln der Städtebauförderung des Bundes und des Landes Nordrhein-Westfalen wird der Neubau des Bürgerzentrums schon jetzt in einer Höhe von 26,9 Millionen Euro unterstützt. „Dank weiterer Förderzusagen für das Projekt Rathaussanierung liegt der Gesamtprozentsatz der Förderung bei insgesamt 40 Prozent“, so Bürgermeister Bittner in seiner Rede.
Gesamtförderung bei 40 Prozent
Mit Blick auf die anwesenden Mitglieder des Rates dankte der Bürgermeister für die gemeinsam getroffenen Entscheidungen, mit denen die Sanierung des Rathauses und der Neubau des Bürgerzentrums mitgetragen worden sei. Ralf Paul Bittner dankte dazu auch den Planerinnen und Planern in den beauftragten Büros sowie den beteiligten Mitarbeitenden aus der Verwaltung. Ein ausdrücklicher Dank ging zudem an die Fördermittelgeber des Bundes und aus dem Ministerium für Bauen, Heimat, Kommunales und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen.
Montage der Elementfassade
Die Arbeiten am Rathaus-Hochtrakt sowie am Bürgerzentrum gehen nach der Sanierung von Altlasten in der Baugrube weiter voran. Dazu stellte der Bürgermeister die weiteren Baufortschritte vor, nach denen jetzt die Montage der Elementfassade im Mittelpunkt steht, die bis Ende Dezember dieses Jahres am Hochtrakt abgeschlossen sein wird. Danach kann der Innenausbau im ehemaligen Rathaus-Hochhaus beginnen. „Ich bleibe zuversichtlich, dass wir die Bauarbeiten zum Ende des Jahrs 2025 abgeschlossen haben und die ersten Abteilungen den Wiedereinzug in das neu sanierte Rathaus vorbereiten und durchführen können“, so Bürgermeister Ralf Paul Bittner zum Abschluss seiner Rede.
Richtspruch und Richtkranz
Mit einem Rückblick auf die Planungen zur Sanierung des Rathauses und zum Neubau des Bürgerzentrums durch die Dezernatsleitung Michaela Röbke vom Dezernat für Stadtentwicklung, Umwelt, Bauen und Mobilität der Stadt Arnsberg und nach dem Richtspruch aus dem Obergeschoss des Bürgerzentrums wurde unter dem Applaus der Anwesenden der Richtkranz mit einem Kran hochgezogen. Beim anschließenden Ausklang des Richtfestes nutzten die Gäste die Gelegenheit zum Austausch.
(Quelle: Stadt Sundern)