Arnsberg. Die Arnsberger SPD-Fraktion bittet die Verwaltung, in einem Antrag, den Bau eines Radweges im Bereich Unterhüsten bis zum Rathaus in die Wege zu leiten. Ziel soll es sein, den touristischen und Alltags-Radverkehr zu verbessern und den in diesem Bereich überlasteten Ruhrtalradweg auf der anderen Flussseite zu entlasten. Die SPD-Fraktion schlägt vor, die Finanzierung dabei im Wesentlichen durch Renaturierungsmittel und Fördermittel zur Verbesserung des Radverkehrs sicherzustellen. Im Folgenden die Begründung des Antrags im Wortlaut:
„Der Verlauf des Ruhrtalradweges im Bereich Hüsten ist in weiten Teilen wenig attraktiv und teilweise problematisch. Der Ruhrtalradweg quert die Arnsberger Straße und führt über die Straße Am Solepark zum Freizeitbad Nass. Aus der Hockenbergstraße gelangen die Radelnden auf die Wagenbergstraße. Der hier nicht unerhebliche Lieferverkehr des Industriegebiets, bei häufig einseitig zugeparkter Straße, lässt den ersten schweren Unfall nur eine Frage der Zeit sein. Der Streckenabschnitt des Ruhrtalradweges zwischen Ende Wagenbergstraße und Rathaus erlebt schon bei normalem Wetter seine Auslastungsgrenze. Ein Ausbau dort ist aus topografischen Gründen kaum möglich. Daher ist es sinnvoll den Radweg möglichst vom Autoverkehr zu entkoppeln und den bestehenden Ruhrtalradweg durch einen Radweg auf der anderen Ruhrseite in Richtung Rathaus zu entlasten.
Aus Richtung Arnsberg kommend, fahren die Radfahrer geradeaus über die Fußgängerbrücke entlang der RLG-Gleise, queren diagonal das Kirmes-Festplatzgelände um unter der Ruhrbrücke den Weg Richtung der Vereinsheime des TUS Hüsten / Schäferhunde-Verein bis an das Röhrufer zu nehmen. Um den Fluss zu überqueren, schlagen wir eine kostengünstige und gleichzeitig originelle Lösung vor.
Zwei ausgemusterte Plateau-Sattelauflieger über die Röhr gelegt und verbunden. Getragen und abgestützt werden diese durch eine Spundwandsäule, verkleidet durch „tragende“ CortenstahlDelphine. Als benutzbares „Kunstwerkes“ könnte auch die Genehmigung einfach sein. Nach Querung des begehbaren Kunstwerks „Delphin-Sattel-Röhrbrücke“ (s. Foto) verspringt der Weg nach rechts. Entlang der Ufer-Mauer einer Spedition wird ein kurzes Stück geförderte Ruhrrenaturierung den Flussverlauf ökologisch verbessern. Unmittelbar danach gelangen die Radelnden im Bereich hinter der Tennishalle auf den vorhandenen, bis dato zugewucherten Weg, der ihnen die Möglichkeit gibt, über die Fußgängerbrücke am Ende der Kurt-Schumacher-Straße den Ruhrtal-Radweg zu erreichen.
Unterhalb der B229n-Brücke schlummert ungenutztes Potenzial: mit geringen Kosten/Nutzen-Verhältnis könnten hier Ideen, wie die Realisierung einer geschichtlichen Industrie-Kultur-Route umgesetzt werden. Eine großflächige bildliche Installation (s. Foto) könnte die größte Ausdehnung der Hüstener Gewerkschaft nach der Wende zum 20. Jahrhunderts zeigen und so an die schwerindustrielle Geschichte Hüstens erinnern. Weiter würde hier eine Wegeverbindung zur Hüttenstraße entstehen können, die auch vom Thankgrim-Denkmal-Verein e.V. mit dessen Planungen, Hüsten und Unterhüsten durch einen heimatgeschichtlichen Rundweg zu verbinden, gefordert wird. Zwar führt ein Großteil des Weges durch ein Naturschutzgebiet, allerdings ist die Wegführung überwiegend vorhanden. Derzeit hat sich hier eine einseitige Brombeer-Monokultur entwickelt. Stattdessen können dort Blühflächen zur Entwicklung einer Artenvielfalt geholfen werden. Die vorgeschlagene Routenführung eröffnet nach Realisierung Radwege-Planungen, zum Beispiel die Anbindung eines Röhrtalradwegs.“
(Quelle: SPD-Fraktion im Rat der Stadt Arnsberg)