Langscheider Wasserwerk auch für den Krisenfall gewappnet

Umfangreiche Umbauarbeiten am Wasserwerk in Langscheid ermöglichen eine umfangreiche Versorgung der Stadt Sundern im Falle eines Blackouts. (Foto: Stadt Sundern)

Sundern/Langscheid. Zur Sicherung der Trinkwasserversorgung im Falle eines Blackouts sind am Wasserwerk Langscheid umfangreiche Umbauarbeiten erfolgt. Um den über das schwarzstartfähige Wasserkraftwerk am Sorpedamm erzeugten Notstrom nutzen zu können, wurden ein eigenes 10-kV-Kabel zum Wasserwerk verlegt und im Wasserwerk eine komplett neue Mittelspannungsanlage installiert. Unter einem Schwarzstart wird das Anfahren eines Kraftwerkes aus dem abgeschalteten Zustand unabhängig vom Stromnetz bezeichnet. Dazu mussten die Steuerung und Antriebe der Maschinen im Sorpekraftwerk so umgebaut werden, dass sie ohne Netzspannung starten können. Gleichzeitig wurde die Batteriekapazität erweitert, die Hydraulikantriebe auf 24-Volt-Gleichstrom umgerüstet und die elektrische Steuerung angepasst.

Die Stadtwerke Sundern sind damit nun in der Lage, die Bevölkerung in Sundern auch bei einem längeren und flächendeckenden Stromausfall mit Trinkwasser aus der Sorpetalsperre zu versorgen.

100-prozentige Versorgung der Stadt Sundern im Blackout-Betriebsfall

Im Normalbetrieb kann das Wasserwerk Langscheid rund 5.900 Einwohnerinnen und Einwohner sowie den Wasserverband Hochsauerland (WVH) täglich mit bis zu 3.900 m³ Trinkwasser versorgen. Im Blackout-Fall ist keine Belieferung des WVH vorgesehen, sodass die dann im Wasserwerk Langscheid aufbereiteten Trinkwassermengen von bis zu 5.400 m³ pro Tag in vollem Umfang der Versorgung der Bevölkerung Sunderns zur Verfügung stehen würden. Da der durchschnittliche Tagesbedarf an Trinkwasser im Blackout-Betriebsfall deutlich geringer sein wird, wäre somit zumindest mengenmäßig eine 100-prozentige Versorgung der Stadt Sundern möglich.

Das Wasserwerk wurde zudem mit einer Photovoltaik-Anlage mit einer Leistung von etwa 131 kWp ausgestattet. Diese produziert im Jahr rund 120 MWh Strom, der dann zu einer Abdeckung des Eigenbedarfs von immerhin bis zu 20 % führt. Gleichzeitig können jährlich rund 45 Tonnen CO2 eingespart werden. Aufgrund der guten Betriebserfahrungen wird aktuell überprüft, diese Anlage im kommenden Jahr deutlich zu erweitern mit dem Ziel einer Eigenbedarfsabdeckung von bis zu 90 Prozent.

Allgemeine Infos zum Wasserwerk Langscheid

Das Wasserwerk Langscheid ging im Februar 1981 ans Netz. In den Jahren 1998 bis 2001 wurde die Produktionskapazität im laufenden Betrieb um fast das 4-fache auf 250 m³/h erweitert. Gleichzeitig wurde die vorhandene Trinkwasseraufbereitungsanlage mit modernster Technik (Flockung, Aktivkohle- und Ultrafiltration) ertüchtigt. Die eingespeisten Trinkwassermengen liegen jährlich bei fast 1 Mio. m³, von denen für Sundern bis zu 0,4 Mio. m³ benötigt werden.

 

 

 

 

 

 

 

 

(Quelle: Stadt Sundern)