Gründung eines Gesprächskreises für Eltern von Legasthenie betroffener Kinder

Informations-Abend Legasthenie und Dyskalkulie – Gruppengründung in Arnsberg geplant

Arnsberg. In Arnsberg soll sich jetzt auf Initiative einer Mutter und mit Unterstützung der Selbsthilfekontaktstelle AKIS im HSK ein Gesprächskreis gründen, der den Austausch der Eltern von Legasthenie betroffener Kinder ermöglichen soll. Hierbei stehen der Informationsaustausch und die gegenseitige Unterstützung im Vordergrund, aber auch das Ziel, Lehrer*innen und Fachleute für das Thema zu sensibilisieren.
Erste Treffen Montag 05. Oktober
Das erste Treffen findet unter Beachtung der Corona-Hygiene-Schutzmaßnahmen in Form eines Informationsabends am Montag, den 05. Oktober, um 19:30 Uhr im Bürgerzentrum Bahnhof Arnsberg statt. Thema des Abends wird der „LRS-Erlass NRW“ sein. Als Referentin konnte Anneke Zieres, Lerntherapeutin und Mitglied im Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie e.V. gewonnen werden. Im Anschluss besteht die Möglichkeit zum Austausch und für Diskussion.
Die Informationsveranstaltung ist offen für betroffene Eltern, Lehrer*innen und alle Interessierten. Da bedingt durch Corona die Teilnehmerzahl begrenzt ist, ist eine Anmeldung bei Petra Greve unter der Nummer 0175 5207917, per Mail unter p.greve@greve-ewert.de oder bei der AKIS im HSK, Tel. 02932 201-2270, Mail: selbsthilfe@arnsberg.de unbedingt erforderlich.
Hintergründe zum Thema:
Mit knapp 6 Jahren wurde Tom eingeschult und freute sich wie alle Schulanfänger darauf, endlich Lesen und Schreiben zu lernen. Heute ist er 14 Jahre alt und die damalige Freude und Motivation sind komplett ins Gegenteil umgeschlagen, denn Tom hat Legasthenie (Lese- und Rechtschreib-Schwierigkeiten (LRS).
Anfangs lief alles gut, Tom machte regelmäßig seine Hausaufgaben und mit dem Rechnen hatte er keinerlei Probleme. Anders sah es mit dem Lesen aus. Das Behalten und Unterscheiden von Buchstaben bereiteten ihm große Schwierigkeiten, so dass er nur langsam, monoton und eher buchstabierend lesen konnte. In den ersten beiden Schuljahren konnte er diese noch kompensieren, indem er viel auswendig lernte, dennoch stellten seine Eltern fest, dass er immer deprimierter und melancholischer wurde. Im dritten Schuljahr bemerkte dann auch sein Lehrer, dass Tom immer angespannter und unkonzentrierter wurde und das erste Mal kommt der Gedanke, dass das Kind eine Lese- Rechtschreibschwäche haben könnte. Mit Hilfe des schulpsychologischen Dienstes wurden einige Tests durchgeführt, die eindeutig zeigten, dass Tom zwar überdurchschnittlich intelligent ist, aber unter einer LRS leidet. Durch gezielte Förderung hat Tom dann den Sprung auf das Gymnasium geschafft. Heute besucht er die 8. Klasse, hat aber nach einem Lehrerwechsel wieder verstärkt Probleme.
Ein Lagen lang mit der Schwäche konfrontiert
Menschen mit einer LRS werden ihre Schwäche nie ganz überwinden und vor allem in Stresssituationen immer wieder mit ihren Schwierigkeiten konfrontiert werden – ein Leben lang. Umso wichtiger ist es, dass sie lernen damit umzugehen und hilfreiche Strategien zu entwickeln, aber auch Eltern, Lehrer*innen und Fachleute aufzuklären und zu sensibilisieren. Aus diesem Grunde findet Ende September auch wieder der bundesweite Tag der Legasthenie und Dyskalkulie statt, der darauf aufmerksam machen möchte, dass für Kinder mit einer Lese- Rechtschreib- und/oder Rechenschwäche (Dyskalkulie) noch viel getan werden muss. Dieser Tag soll dabei helfen, mehr Bewusstsein für die Belange der betroffenen Kinder und Familien zu schaffen und deutlich zu machen, dass die Betroffenen nicht nur Schwächen, sondern auch Stärken haben.