Arnsberger Institut für Notfallmedizin gründet Institutsambulanz und Arnsberger Bund MVZ

Arnsberg. Das Institut für Notfallmedizin (INM) der Universität Witten-Herdecke, eine Unternehmung des Neheimer Unternehmers Dr. Marcel Kaiser, ist normalerweise bekannt für die Gestellung und Weiterbildung von Notärzten. Es unterstützt aktuell an 25 Standorten in Westfalen die öffentliche Hand und Krankenhäuser mit rund 500 Ärztinnen und Ärzten bei der Sicherstellung des Versorgungsauftrags bei der Dienstbesetzung von Notärzten. „Das Thema Versorgungssicherheit, insbesondere in unserer ländlichen Region ist uns ein großes Anliegen“, so Geschäftsführer Dr. Marcel Kaiser. „Wir sehen in verschiedenen Bereichen in unserer Region sowohl eine Unterversorgung für den Patienten als auch Nachfolgeschwierigkeiten bei der Besetzung von Arztpraxen durch ärztlichen Nachwuchs“, ergänzt Maximilian Decker, der seit April als verantwortlicher Jurist für die Unternehmensgruppe mit in die Geschäftsleitung aufgerückt ist.

Hausärztliche Institutsambulanz in Brilon

Nach Abstimmungen mit der kassenärztlichen Vereinigung Westfalen Lippe mit Sitz in Dortmund will das Institut im Bereich der ambulanten Versorgung unterstützen und neue Wege der Versorgung denken. „Wir freuen uns als vermutlich einer der ersten Anbieter in Deutschland, jedenfalls aber im Bereich Westfalen-Lippe, eine hausärztliche Institutsambulanz für unterversorgte Regionen etablieren zu können. Ab Juni werden wir in Brilon mit einem Team von mehreren Fachärztinnen und Ärzten für Allgemein- und innere Medizin ein Angebot von perspektivisch bis zu 2.000 Patienten pro Quartal sukzessive aufbauen und erweitern“, erläutert Decker.  „Der Vorteil ist die Flexibilität der Ärzte.“ Anders als in der konservativen Niederlassung sind die Ärzte nicht verpflichtet eine feste Anzahl an Stunden dort ableisten zu müssen. So können auch Kollegen aus dem wohlverdienten Ruhestand nochmal für Akutversorgung gewonnen und begeistert werden ohne die große Verantwortung ausschließlich auf den eigenen Schultern tragen zu müssen. Die longitudinale Patientenbetreuung und -behandlung mit hausärztlicher Bindung erfolgt durch die ärztliche Leiterin, welche in Vollzeit dort tätig sein wird.
So können sowohl Akutsprechstunde als auch komplexere Untersuchungen angeboten werden. „Wir können und wollen den klassischen Hausarzt nicht ersetzen, aber wir wollen die Hausärzte in der Region, die teilweise unter den prekären Bedingungen Großartiges leisten, entlasten und dem Patienten ein zusätzliches Angebot schaffen“, so Dr. Kaiser. Es sollen Gespräche mit den Hausärzten vor Ort geführt werden, wie man sich am besten in die Versorgung eingliedern kann. Interessierte Ärzte sollten sich für eine mögliche Mitwirkung gern beim Institut melden. Weitere Informationen für die Patienten werden demnächst veröffentlicht.

Medizinisches Versorgungszentrum „Arnsberger Bund MVZ“

Aber nicht nur die hausärztliche Versorgung treibt die Arnsberger um. Zum nächsten Quartal eröffnet das INM ein medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) namens Arnsberger Bund MVZ. Im ersten Schritt wird die Anästhesiepraxis Dr. Brinkmann & Potapski aus Brilon übernommen. Einer der Versorgungssitze drohte im Rahmen einer Nachfolgekonstellation unbesetzt zu bleiben, da sich trotz jahrelanger Ausschreibung kein Interessent fand. „Die Anästhesie ist das „bottle neck“ in der Versorgung. Ohne Narkosen können weder in der stationären noch der ambulanten Versorgung Eingriffe durch die Operateure vorgenommen werden“, erklärt Dr. Heidrun Schwager, Ärztliche Direktorin des INM.
Das Institut kann auf seinen großen Pool an Notärzten zurückgreifen und die Vakanz mit Anästhesisten neu besetzen.  „Jetzt können wir von Arnsberg bis Paderborn und darüber hinaus Narkosen bei Operateuren vor Ort und als Unterstützung für Kliniken anbieten“, so Kaiser weiter.
Durch den großen Pool an Ärztinnen und Ärzten können auch in Zukunft in anderen Fachbereichen Nachfolgesituationen gelöst werden. Man sei bereits in Gesprächen, wie man weitere Kollegen in der Region unterstützen könne, so Dr. Kaiser abschließend.

 

 

 

 

 

 

 

(Quelle: INM)