Glücklicherweise nur eine Übung in Meinerzhagen
Märkischer Kreis. (pmk). Fast 200 Einsatzkräfte waren an einer Übung in Meinerzhagen beteiligt. Zwei Autos waren in eine Menschenmenge gerast. Glücklicherweise nicht wirklich.
Schwerer Verkehrsunfall in Meinerzhagen. Zwei Autos sind nach einem Zusammenstoß in eine Menschenmenge gerast. 20 Personen wurden zum Teil schwer verletzt. Glücklicherweise war dies nur das Szenario für eine Übung unter der Regie der Feuerwehr Meinerzhagen. Daran waren neben Helfern der Feuerwehr auch verschiedene Einheiten des Märkischen Kreises sowie aus dem Katastrophenschutz- und Rettungsdienst beteiligt. Die Darstellung der Verletzten hatten dabei die Mitglieder der Einheit „Realistische Unfalldarstellung“ des Deutschen Roten Kreuzes übernommen. Ziel war es, die Abläufe bei einem Großschadensereignis mit einer massiven Anzahl von Verletzten und den Aufbau einer strukturierten Patientenversorgung mit den unterschiedlichen Einheiten zu üben. Die „Opfer“ mussten vor Ort stabilisiert, medizinisch versorgt, transportfähig gemacht und in die Zielkrankenhäuser gefahren werden.
Jochen Reiffert, stellvertretender Ärztlicher Leiter Rettungsdienst des Märkischen Kreises, hatte die Übung monatelang mit der Feuerwehr Meinerzhagen vorbereitet und geplant. Erstmals zum Einsatz kam dabei das neue „Ticket-System“, das von Dr. Frank Mewes in Zusammenarbeit mit der Ärztlichen Leiterin des Rettungsdienstes Märkischer Kreis, Jutta Schürmann-Lipsch, entwickelt und erarbeitet worden war. Bei einem Unfall mit mehreren Verletzten oder Erkrankten können die Patienten damit schnellstmöglich den verfügbaren Krankenhaus-Betten zugeordnet und mit dem Rettungswagen dorthin transportiert werden. Nach dem Vorbild des hessischen Main-Kinzig-Kreises wird eine detaillierte Abfrage der im Umkreis zur Verfügung stehenden Krankenhaus-Betten und unterschiedlichen Fachabteilungen gemacht, um anschließend nach einem „Fahrkarten-Prinzip“ Tickets für verletzte Patienten zu drucken, die dann im Großschadensfall zum Einsatz kommen und eine langwierige Abfrage der Krankenhaus-Betten erübrigen.
Die Zusammenarbeit der verschiedensten Helfer an der Einsatzstelle hat gut funktioniert, das geplante Übungsziel wurde erreicht. Nach den Herbstferien werden die Nachbesprechungen auf den verschiedenen Ebenen stattfinden, um herauszufinden, an welcher Stelle noch Verbesserungen möglich sind. Ohne das große Engagement der fast 200 ausschließlich ehrenamtlichen Helfer wäre diese Übung nicht möglich gewesen. Beteiligt waren Einsatzkräfte der Feuerwehr Meinerzhagen, des DRK, der Feuerwehr Lüdenscheid, der Feuerwehr Plettenberg, der Johanniter Unfallhilfe, Notärzte aus dem Märkischen Kreis sowie des Rettungsdienstes MK mit entsprechenden Fahrzeugen.