Was für ein fetter Sound des MJO“ Impressionen von der Probenphase in Nottuln
Von Conny Keller (MJO) Märkischer Kreis. Der Komponist Gustav Mahler sagte einmal: „Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.“ Und jeder der etwa 90 jungen Musiker des Märkischen Jugendsinfonieorchesters (MJO) würde dieses Statement ohne Zögern bestätigen. Denn obwohl der bestimmt häufigste Gedanke in der ersten Tutti-Probe: „Hätte ich doch vorher mal mehr geübt“ ist, wird die Begeisterung von dem gemeinsamen Musizieren, dem dadurch hervorgerufenen Gemeinschaftsgefühl und dem voluminösen Orchesterklang spürbar und ergreift Besitz von jedem Musiker.
„In der ersten Probe mit dem ganzen Orchester dachte ich: Ob das wohl gut geht. Aber dann wurde ich schon nach wenigen Sekunden von den Harmonien der zusammenklingenden Instrumente überrascht!“ erzählt Pascal Fischer. Jonathan Kriewald berichtet kurz und bündig: „Der erste Gedanke in der Tutti-Probe? Ganz klar: Fetter Sound!“ Wie viele andere Mitglieder nimmt er bereits zum fünften Mal an einer Probephase des MJO teil.
In den ersten drei Tagen einer solchen Phase nehmen vor allem die Dozenten der einzelnen Instrumentengruppen den Taktstock in die Hand, um die jungen Musiker beim Üben der anspruchsvollen Noten zu unterstützen. Damit erreichen sie, dass das Orchester in den Gesamtproben genau das erfahren kann, was laut Gustav Mahler nicht in den Noten steht.
So ist es gegen Ende der Probenarbeit möglich, beim Erklingen von Richard Wagners Ouvertüre zu der Oper „Der fliegende Holländer“, den Protagonisten vor dem inneren Auge auf seinem Schiff über das stürmische Meer fahren zu sehen. Des Weiteren bringt das Märkische Jugendsinfonieorchester die gewaltigen Wassermassen in Bewegung, welche Claude Debussy in seinem impressionistischen Werk „La mer“ vertont hat. Das Stück „Der verzauberte See“ von Anatoly Liadow lässt das Orchester das diesjährige Thema „Wasser“ auf eine ganz eigene stimmungsvolle Art und Weise darstellen. Zudem hat Dirigent Thomas Grote das Einstudieren des Harfenkonzerts Carl Reineckes angeleitet. Den Solopart übernimmt die Stipendiatin der Märkischen Kulturkonferenz Hanna Rabe, die bereits in den Proben das Orchester mit den fassettenreichen Klängen ihres Instrumentes verzauberte.
„Wenn ich jetzt nach der MJO-Phase wieder nach Hause fahre, komme ich in eine neue (alte) Welt und muss mich erst wieder einleben“, schildert Jonathan Kriewald und wirft schmunzelnd den Begriff der „postorchestralen Depression“ in den Raum. „Wenn man zehn Tage gemeinsam verbracht hat und sowohl in den Proben und Pausen als auch bei den Malzeiten beisammen war, und so viele absolut verrückte Dinge erlebt hat, ist das, als ob man in ein tiefes Loch fällt, wenn diese Zeit vorbei ist.“ Aber nicht nur Jonathan hat die vergangenen Tage genossen und ist mehr als zufrieden mit der Leistung des Orchesters. Johanna Risse sagt: „In der öffentlichen Generalprobe war ich richtig stolz auf uns, weil wir ein so anspruchsvolles Programm gemeistert haben und ich freue mich schon auf die Konzerte.
Alle Freunde der klassischen Musik und des Märkischen Jugendsinfonieorchesters sind herzlich zu den folgenden Konzerten eingeladen: Samstag, 07.09.2013, 19.00 Uhr, Aula der Firma Turck in Halver, Kirchlöher Weg 7, Sonntag, 08.09.2013, 18.00 Uhr, Kulturhaus Lüdenscheid, Samstag, 14.09.2013, 19.00 Uhr, St. George’s School in Duisburg und Sonntag, 15.09.2013, 17.00 Uhr Stadthalle Werl.