Bei strahlendem Sonnenschein machten sich 33 Bürgerinnen und Bürger mit Landrat Thomas Gemke und Kreisdirektorin Barbara Dienstel-Kümper vom Lüdenscheider Kreishaus aus auf zur zweiten KlimaTour durch den Märkischen Kreis. In diesem Jahr standen vier Kommunen auf dem Fahrplan, in denen sich Firmen besonders innovativ beim Ressourcenverbrauch, der Energieeffizienz und dem Klimaschutz hervorheben.
Erste Station waren die Wirtschaftsdienste (WIDI) im Lüdenscheider Ortsteil Hellersen. Dort wurden herkömmliche Kondensat-Ableiter, die bisher Dampfverluste im hohen fünfstelligen Bereich verursachten, gegen eine neue, effizienter und zuverlässiger arbeitende Technik ausge-tauscht. Damit werden rund 20 Prozent Wasser und etwa 480 Tonnen CO2 eingespart. Die Energiekosten konnten um ca. 30.000 Euro gesenkt werden. Beeindruckend für die KlimaTou-risten war die Logistik in der Großwäscherei, die täglich 40 Tonnen Kleidung, Bettwäsche und Handtücher reinigt.
Anschließend ging es weiter zur Firma Schniewindt nach Neuenrade. Das mittelständische Fa-milienunternehmen steht seit kurzem im Lexikon der Weltmarktführer. Schniewindt hat einen elektrischen Bremswiderstand entwickelt, mit dem riesige Kreuzfahrt- und Containerschiffe ca. 20 Prozent weniger Treibhausgase ausstoßen. Der Bremsweg verkürzt sich, und die Wärme, die dabei entsteht, kann noch zur Erhitzung von Brauchwasser genutzt werden. Ungewöhnlich ebenfalls die Verkleidung der Fassade mit Photovoltaikplatten. Vor zehn Jahren war dies die erste senkrecht aufgestellte Anlage in Nordrhein-Westfalen.
Drittes Ziel war das Hotel Antoniushütte in Balve-Eisborn. Hier hat man bereits bei der Einrich-tung auf Nachhaltigkeit gesetzt, historische Bauteile wiederverwendet und einheimischen Höl-zern den Vorrang gegeben. In der Hotel-Küche werden regionale, saisonale Produkte verarbei-tet. Darüber hinaus steht eine Ladestation für E-Bikes zur Verfügung.
Zuletzt hielt der KlimaTour-Bus bei der Sundwiger Drehtechnik GmbH in Hemer. Das Unter-nehmen hat eine gründliche Analyse ihrer Energieverbräuche gemacht, weil die Kosten mit mehr als 500.000 Euro einen großer Kostenfaktor sind. In einem umfassenden Projekt wurden die veraltete Heizung durch ein Blockheizkraftwerk und die Beleuchtung durch LED ersetzt. Eine Besonderheit ist, dass die vom BHKW erzeugte Wärme in Kälte umgewandelt wird, um die Ma-schinen zu kühlen. Die Maßnahmen (eine Photovoltaikanlage soll noch gebaut werden) sind noch nicht komplett abgeschlossen – dennoch werden bereits jetzt 24 Prozent Strom eingespart.
„Wichtig ist mir, dass einmal mehr in die Öffentlichkeit gerückt wird, wie innovativ Firmen aus dem industriestarken Märkischen Kreis im Thema Klimaschutz unterwegs sind. Und das ist mit dieser Tour sehr gut gelungen“, zog Landrat Thomas Gemke ein positives Fazit.