Iserlohn. (Märkischer Kreis) Nach einem längeren Entscheidungsprozess um den Erhalt des historischen Gartenhauses an der Hans-Böckler-Straße 18 haben die Stadt Iserlohn und die Hellweg Immobilien GmbH als Eigentümerin des Gartenhauses, vertreten durch ihren Geschäftführer Gustav Edelhoff, jetzt eine Kompromisslösung gefunden:
Gustav Edelhoff hat sich bereit erklärt, das bereits stark geschädigte Gartenhaus abzubauen, so dass es an einer anderen Stelle im Iserlohner Stadtgebiet wieder aufgebaut werden kann. Die untere Denkmalbehörde der Stadt Iserlohn hat diesem Vorschlag zugestimmt. Der Denkmalwert des Gebäudes ist durch die starken Schäden am Gebäude nachweislich nicht mehr gegeben.
Der neue Standort steht noch nicht endgültig fest. Im Gespräch sind der Fritz-Kühn-Platz oder das historische Barendorf. Die Standortsuche geschieht in enger Absprache mit der Stadt Iserlohn.
Bis diese Frage geklärt ist, wird das Gebäude erst einmal mit Unterstützung von Mitarbeitern aus dem Bereich Beschäftigungsförderung der Stadt Iserlohn Teil für Teil abgebaut und zwischengelagert. Dabei sollen die alten Bauteile wie die Ziegelausmauerungen, das Eichenfachwerk und die Dachkonstruktion nach Möglichkeit erhalten bleiben. Nach der Standortfindung wird das Gebäude dort dann originalgetreu wieder aufgebaut. Die Umsetzung des Gartenhauses wird von der unteren Denkmalbehörde der Stadt Iserlohn begleitet.
Damit die mächtigen Blutbuchen, die links und rechts neben dem Gartenhaus stehen, keinen Schaden nehmen, bleibt der Keller, der sich unter dem Gartenhaus befindet, an seinem jetzigen Standort erhalten und wird wasserdicht abgedeckt. Die Eigentümerin denkt hier noch über eine weitere Nutzung nach.
Eine historische Darstellung Iserlohns, die um 1840 entstanden ist, zeigt, dass dieses Gartenhaus schon bestanden hat, bevor das Wohnhaus errichtet wurde. Zu der Zeit war das Grundstück im Eigentum von Johann Riedel, der ein Wohnhaus unweit des mit einer Mauer umfriedeten Grundstücks an der Unnaer Straße besaß. Riedel stammte aus einer Iserlohner Kaufmannsfamilie und gehörte zur gehobenen Iserlohner Gesellschaft. Das geht schon aus der Tatsache hervor, dass seine Schwester mit dem Unternehmer und Landrat Peter Eberhard Müllensiefen verheiratet war.
„Gut sichtbar und erlebbar sollte das alte Gartenhaus an einem neuen Standort wieder zur Geltung kommen. Die Stadt Iserlohn möchte, dass dieses Gebäude wieder mit Leben erfüllt und der Bevölkerung zugänglich gemacht wird, da es – trotz des sehr schlechten Erhaltungszustands – ein gelungenes historisches Zeugnis gibt. Mit der geplanten Umsetzung können wir dieses Ziel zumindest teilweise erreichen“, so Olaf Pestl, Leiter des Ressorts Planen, Bauen, Umwelt- und Klimaschutz der Stadt Iserlohn.