Warstein, 19. August 2020. Viele Menschen entdecken in diesen Tagen ihre Freude an Tätigkeiten, die in früheren Zeiten lebenswichtig waren: Obst von heimischen Bäumen einzumachen, zu haltbarem Mus oder Marmelade zu verarbeiten. „Bürgerinnen und Bürger dürfen die dazu notwendige ,Hardware‘ gerne von den ,Stadtbäumen‘ pflücken“, betont Ingo Schaup, Leiter des städtischen Betriebshofes.
Viele der städtischen Apfelbäume wurden bereits vor bis zu 50 Jahren an Feld- und Wegrändern gepflanzt. „Das war ein wichtiger Beitrag unserer Vorfahren für die Artenvielfalt und für den Erhalt eines umfangreichen Gen-Pools mit alten Obstsorten“, urteilt Schaup. Demnächst steht die Obsternte bevor. Deshalb der Aufruf an Bürgerinnen und Bürger, diese öffentlichen Vitamin-C-Reservoire zu nutzen und damit auch ein Zeichen gegen Lebensmittelverschwendung zu setzen.
Völlig unbehandeltes Obst
„Es wäre wirklich schade, wenn dieses chemisch völlig unbehandelte Obst – insbesondere sind es Äpfel und Birnen – ungenutzt verkommt“, so Schaup. Er bittet allerdings alle Nutzerinnen und Nutzer um Achtsamkeit beim Abernten, damit beim Pflücken möglichst keine Äste beschädigt werden.
An folgenden Stellen stehen städtische Obstbäume und Beerensträucher, die von allen Interessierten abgeerntet werden können:
Belecke: Kallerweg
Hirschberg: Obstlehrpfad, Richtung Forsthaus Esmecke, Feldweg entlang der Hormecke, Bacheufer, entlang der K71 kurz hinter dem ehem. Osterfeuerplatz
Niederbergheim: Ascheweg
Suttrop: Plaßkamp, Soestweg, Parkplatz KG Lönstraße
Taubeneiche: Wirtschaftswege zwischen Taubeneiche und Waldhausen
Westendorf: Haarweg
Waldhausen:Feldweg zum Hochbehälter
Warstein: Dahlborn, Kahlenbergsweg, Marienweg, Müscheder Weg, Fußweg zum Schoren über Romecke
Aufruf private Obstbäume zum Ernten für Bürgerinnen und Bürger zu kennzeichnen
Weiterhin verweist Bürgermeister Thomas Schöne auf ein Projekt im Landkreis Esslingen (Baden-Württemberg), das ähnlich auch in Warsteins Nachbarstadt Arnsberg anläuft: Bei diesem Projekt kennzeichnen Bürgerinnen und Bürger, die ihre privaten Obstbäume nicht mehr selbst abernten können oder wollen, diese entsprechend, so dass Interessenten sich daran bedienen können. „Es wäre schön, wenn dieses Vorgehen als Vorbild genutzt wird und auch Bürgerinnen und Bürger der Stadt Warstein ihre Bäume beispielsweise mit einem breiten roten Band kennzeichnen, wenn sie sie anderen Personen zur Ernte zur Verfügung stellen möchten. Auch auf der Internetseite mundraub.org können die Bäume auf einer virtuellen Landkarte vermerkt werden, so dass Interessierte sie leicht finden“, erläutert Thomas Schöne.