Lüdenscheid (Märkischer Kreis) Die Staatsanwaltschaft Hagen und die Kreispolizeibehörden Märkischer Kreis und Hagen geben folgende Presseerklärung ab:
Am 11.01.2013, gegen 20.25 Uhr, rief ein 16jähriger Lüdenscheider bei der Polizei an, um eine Ruhestörung zu melden. Als die Einsatzkräfte in der Moltkestraße eintrafen, mussten sie zunächst ein Stück zu Fuß bis zum Erreichen der gemeldeten Wohnanschrift zurücklegen. Unmittelbar vor Erreichen des gemeldeten Einsatzortes wurden sie von dem 16jährigen Anrufer angegriffen, in dem er auf die Polizeibeamten zuging und mit einer Armbrust schoss. Der Pfeil traf die linke Körperseite eines 43jährigen Polizeibeamten, blieb aber in der Jacke stecken. Schließlich schlug der Lüdenscheider mit einer Machete auf den 43jährigen ein und traf dessen Unterarm. Trotz dieses massiven Angriffs konnte der 16jährige überwältigt und festgenommen werden. Der Beamte zog sich bei dem Angriff des Täters leichte Schürfwunden am Arm zu.
Nach der Festnahme sollte die Wohnung des Festgenommenen durchsucht werden. Da aus den ersten Äußerungen des Beschuldigten zu entnehmen war, dass er Sprengfallen in der Wohnung deponiert haben könnte, wurden Fachleute für das Entschärfen von unkonventionellen Spreng- und Brandvorrichtungen (USBV-Entschärfer) vom LKA Düsseldorf angefordert. Diese entschärften eine Sprengvorrichtung und stellten sie zur weiteren Untersuchung sicher. Außerdem hatte der Beschuldigte in seinem Zimmer mehrere Selbstlaborate gebastelt (ähnlich Molotow Cocktails).
Die Bewohner des Mehrfamilienhauses in der Moltkestraße wurden für die Dauer der polizeilichen Maßnahmen evakuiert und konnten danach wieder in ihre Wohnungen zurückkehren.
Eine MK des PP Hagen übernahm die weiteren Ermittlungen.
Der Festgenommene wurde am heutigen Morgen vernommen und anschließend dem Haftrichter vorgeführt. Der Richter beim Amtsgericht in Lüdenscheid ordnete die U-Haft an.
In seiner ersten Einlassung hat der Inhaftierte den Tatablauf nicht in Abrede gestellt. Die Ermittlungen dauern noch an.