Sundern. Menschen fliehen vor Krieg, Zerstörung und Tod aus ihrem Heimatland – sie suchen Zuflucht und Sicherheit in Deutschland. Täglich kann man über die erschütternden Schicksale dieser Menschen in der Zeitung lesen oder entsprechende Berichte im TV sehen.
Auch in Sundern sind in den letzten Monaten zahlreiche Flüchtlinge angekommen und in Zukunft werden es wohl noch mehr werden. Sie wurden in unserer Stadt aufgenommen und vorbildlich untergebracht und versorgt. Stadtverwaltung – und auch ehrenamtliche Helfer – kümmern sich um die Versorgung der heimatlosen Menschen und geben ihnen das Gefühl der Sicherheit.
Im Krankheitsfall müssen die Flüchtlinge sich bei der Stadt Sundern einen Behandlungsschein besorgen. Der zuständige Verwaltungsmitarbeiter muss dabei die Notwendigkeit der Arztbehandlung erkennen, über die akute Erkrankung entscheiden und im Nachgang der Behandlung die Arztrechnung auf Plausibilität überprüfen. Auch obliegt ihm die Entscheidung über weitergehende medizinische Behandlungsmaßnahmen. Das ist einerseits ein immenser Verwaltungsaufwand – gerade in Anbetracht der hohen Flüchtlinge eine personelle Herausforderung -, andererseits auch eine belastende Aufgabe. Hinzu kommt noch der große Belastung für den erkrankten Menschen, der sich in seiner medizinischen Notlage diesem Verwaltungsaufwand hingeben muss.
Das Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter hat mit den gesetzlichen Krankenversicherungen in NRW eine Rahmenvereinbarung abgeschlossen. Durch diese Rahmenvereinbarung ist es nun möglich, dass eine Kommune die elektronische Gesundheitskarte für Flüchtlinge einführen kann. Dadurch entfällt der bisherige Verwaltungsaufwand und der Flüchtling kann – wie jeder regulär Versicherte – sofort bei einer Erkrankung den Arzt aufsuchen.
Durch die Einführung dieser Gesundheitskarte wird die Solidargemeinschaft der gesetzlichen Krankenversicherung nicht mit zusätzlichen Kosten belastet, denn die entstandenen Leistungsausgaben werden durch die Gemeinde erstattet. Solch eine Gesundheitskarte gibt es jetzt bereits schon in Hamburg und Bremen – dabei haben die Erfahrungen gezeigt, dass es zu Einsparungen in den Verwaltungen gekommen ist. Die Gemeinden profitieren außerdem von Rabattvereinbarungen und anderen Instrumenten der gesetzlichen Krankenversicherung.
„Die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte ist für ALLE ein großer Gewinn“, sagt Jens Kunen – Mitglied der SPD Fraktion im Rat der Stadt Sundern und Vorsitzender des Ausschusses ARBEITEN UND LEBEN IN SUNDERN. „Der erkrankte Mensch erfährt ein wenig mehr Normalität und Willkommen in Sundern, die Stadtverwaltung wird etwas entlastet und der städtische Haushalt ein wenig geschont – daher beantragen wir die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte.“