Vortrag zur Wirtschafts- und Technikgeschichte im Kloster Oelinghausen
Arnsberg. Handwerk und Technikgeschichte stehen in diesem Jahr als Leitthemen über dem Tag des offenen Denkmals am Sonntag , dem 13. September. Neben den Handwerksbetrieben in den Kleinstädten und Freiheiten des Herzogthums Westfalen, hat vor allem das Kloster Oelinghausen die handwerkliche und technische Entwicklung in der Region beeinflusst.
So gehörte bereits im Mittelalter ein großer Mühlenbetrieb mit jeweils einer Mahl-, Säge- und Oelmühle zum Bestand des Klosters in dem das von den zugehörigen Höfen angelieferte Korn gemahlen, die Bäume aus dem Klosterwald geschnitten und in einem sog. „ Gang“ Früchte zu Oel zermahlen wurden. Daneben war im und beim Kloster zahlreiche Handwerker angesiedelt, die für das Kloster arbeiteten, auf den zahlreichen Klosterhöfen tätig waren, Werkzeuge und Gebrauchsgegenstände produzierten und die zahlreichen Gebäude in Ordnung hielten.
Durch den riesigen Besitz des Klosters und zahlreiche von den Arnsberger Grafen und Kölner Kurfürsten zugestandenen Rechten konnten sich auch frühindustrielle Betriebe wie die Oelinghauser Eisenhütte und die fast bis zur Perfektion ausgebaute „Teichwirtschaft“ entwickeln.
Aber nicht nur Urkunden und Akten spiegeln die vielfältigen Entwicklungen im Bereich der Technik und der handwerklichen Kunst wieder. In der gesamten Klosteranlage mit seiner gotischen Kirche, den Klostergebäuden und dem weitgehend erhaltenen Gutshof haben sich viele Originalbeispiele dieser handwerklichen Fertigkeiten und produzierten Alltagsgegenstände erhalten. Darüber hinaus haben in den letzten Jahrzehnten auch archäologische Funde dazu beigetragen, das Bild vom mittelalterlichen Großbetrieb Kloster Oelinghausen weiter zu vervollständigen. Da die verschiedenen Fundorte und erhaltenen Relikte dieser geschichtlichen Entwicklung räumlich oft weit auseinander liegen und teilweise auch nicht frei zugänglich sind, hat sich der Freundeskreis Oelinghausen e.V. entschlossen, das Thema gebündelt und kompakt darzustellen.
Bernhard Padberg vom FKÖ möchte am Tag des Offenen Denkmals 2015 interessierten Besuchern einen Einblick in diese reichhaltige Wirtschaftsgeschichte des Klosters geben und lädt um 15.00 Uhr zu einem mit zahlreichen Bildern und Fundpräsentationen ergänzten Vortrag auf der Nonnenempore der Klosterkirche ein. Darüber sind die Klosterkirche, Klostergartenmuseum und der Klostergarten für die Besucher geöffnet.