August-Macke-Förderpreis für Lioba-Schmidt

„Fühle mich so geehrt“
August-Macke-Förderpreis für Lioba-Schmidt: „Dieser Preis gibt mir Zuversicht“
Hochsauerlandkreis. Als alle Lobreden verklungen waren, ging Lioba Schmidt, die junge Künstlerin, die soeben den August-Macke-Förderpreis erhalten hatte, zum Rednerpult und verlieh in wenigen Worten einem starken Gefühl Ausdruck: „Ich fühle mich so geehrt. Dieser Preis ist eine Anerkennung und gibt mir Zuversicht in dem, was ich mache und was noch kommt.“ Spontaner Beifall war die Reaktion des Publikums auf diese sympathische Art, wie die junge Malerin diesen Preis entgegen nahm. Ihre Werke werden im kommenden Frühjahr im Haus Hövener in Brilon gezeigt.

Einige Bilder konnten im Rahmen der Verleihung bereits am Freitag (04.09.) im Kreishaus Meschede in Augenschein genommen werden. „Diese zeigen“, so Prof. Carl-Peter Buschkühle in seiner Laudatio, „einen souveränen und eigenständigen Umgang mit der Malerei, eine Suche nach einem eigenen Weg.“ Der Vorsitzende der Jury ist auch gleichzeitig Vorsitzender des August-Macke-Kuratoriums. Man merkt, dass ihm dieser Nachwuchspreis am Herzen liegt: „Lioba Schmidt wurde auch deshalb aus 18 Bewerbungen ausgewählt, weil ihr Pinsel-Ductus lebendig, manchmal brutal, aber auch manchmal einen poetischen Eindruck hinterlässt: Sie schafft aus der Bewegung heraus etwas Figuratives, bleibt also nicht starr, sondern schafft einen erlebnishaft starken Impuls.“

Überzeugt von der Qualität der Arbeiten war auch Landrat Dr. Karl Schneider, der zu Beginn der Veranstaltung das Zusammenspiel von August-Macke-Kuratorium, Sponsoren und den mit dem Preis angestrebten Zielen verdeutlichte: „Unsere Sponsoren unterstützen mit einem hohen persönlichen Engagement den August-Macke-Preis und seinen kleinen Bruder, den August-Macke-Förderpreis, der ein klassischer Nachwuchspreis ist. Ob Veltins, die Sparkassen, die Kulturstiftung der Westfälischen Provinzial-Versicherung oder auch die Meininghaus-Stiftung des rührigen Ehepaares Annegret und Hans-Richard Meininghaus: Sie alle stehen hinter der Idee, dass unsere Region „August-Macke-Region“ ist, also selbstbewusst antritt, Räume für aktuelle Malerei zu schaffen. Neben starken wirtschaftlichen Faktoren hat zeigt Südwestfalen eben auch, dass große Kunst hier ihren Ursprung hat und auch Räume und Bezüge zu den Menschen herstellt.“

So stellte der Nachmittag unter Beweis, dass im Hochsauerlandkreis Talente auf ihre Entdeckung warten. Treten sie zutage und werden sie gefördert, treten erstaunliche Ergebnisse hervor – so zum Beispiel auch die junge Pianistin Wenyi Xie. Die 18-jährige gewann jüngst beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ und trug mit herausragend interpretierten Wer-ken von Bach und Chopin zur heiteren Stimmung der Preisverleihung bei.

Hintergrund:
Lioba Schmidt (21) stammt aus Siedlinghausen und besuchte das Gymnasium der Benediktiner in Meschede. Nach dem Abitur ging sie nach Münster, wo sie an der Kunstakademie freie Kunst und Kunst für das Lehramt an Gymnasien bzw. Gesamtschulen studiert.
Lioba Schmidt ist nach Silke Albrecht und Marina Zwetschler, die in 2009 und 2012 diese Auszeichnung erhiel-ten, die dritte Preisträgerin und wurde aus 18 Bewerbungen ausgewählt. Der Jury gehören an: Annegret Meininghaus, Ernst-Michael Sittig und Carl-Peter Buschkühle (August-Macke-Kuratorium) Dr. Klaus Drathen (Kreisdirektor HSK), Thomas Tenkamp (Geschäftsführer der Kulturstiftung der Westfälischen Provinzial Versicherung).
Der August-Macke-Förderpreis wird alle drei Jahre vergeben und ist mit 5.000 Euro dotiert, die zweckgebunden zur Entwicklung der künstlerischen Arbeit verwendet werden müssen. Teilnahmeberechtigt sind Künstlerinnen und Künstler, die jünger sind als 27 Jahre und entweder in Südwestfalen geboren sind, hier leben oder arbeiten. Der Preis wird gestiftet von der Kulturstiftung der Westfälischen Provinzial Versicherung sowie der Annegret und Hans-Richard Meininghaus-Stiftung. Er soll dazu dienen, junge Künstlerinnen und Künstler aus der Region zu fördern, die am Anfang ihrer Laufbahn stehen und bereits mit einer hohen Qualität ihres Werkes hervortreten.