Arnsberg. Seit 2016 gibt es das Förderprogramm des Bundes „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“, das an das vorangegangene Programm „Frühe Chancen: Schwerpunkt-Kitas Sprache & Integration“ (2011-2015) anknüpft. Das Geld für dieses Programm will die Bundesregierung jetzt kurzfristig ab 2023 streichen. Hierzu hat sich Klaus Kaiser MdL diese Woche mit Fachkräften aus verschiedenen Arnsberger Sprach-Kitas sowie mit dem Jugendamtsleiter Michael John und dem Fachdienstleiter Kindertagesbetreuung der Stadt Arnsberg, Fabian Schrieck, getroffen.
Von Sprach-Kitas profitieren Kinder mit und ohne Migrationshintergrund
„Der Wortschatz von Kindern zum Zeitpunkt der Einschulung ist in den letzten zehn Jahren von ca. 6000 auf nur noch etwa 2000 geschrumpft.“, berichtet Jessica Bannes, Fachberatung für die Sprach-Kitas. Hierzu hätten unter anderem die Digitalisierung und die Corona-Pandemie beigetragen, aber auch der Umstand, dass insgesamt weniger gelesen wird und Kommunikationsformen in der Gesellschaft sich dahingehend verändert haben, dass zum Beispiel Sätze deutlich kürzer sind. Deshalb richtet sich das Programm Sprach-Kita nicht nur an die Kinder selbst, sondern auch an deren Familien.
Programm ermöglicht zusätzliche Fachkräfte in Kitas
Das Programm „Sprach-Kitas“ ist deshalb so wertvoll, weil eben nicht nur zusätzliche Aufgaben an das bestehende Team herangetragen werden, wie es oft in anderen Programmen der Fall ist, sondern von den Fördergeldern zusätzliche Fachkräfte in den Kindertageseinrichtungen arbeiten können. Diese leisten einen erheblichen Beitrag zur alltagsintegrierten Sprachbildung, was sowohl Kindern mit als auch ohne Migrationshintergrund zugutekommt.
Aktuell ist etwa jede achte Kita in Deutschland eine Sprach-Kita. „Die Sprach-Kitas müssen erhalten bleiben und gestärkt werden.“, so Klaus Kaiser. Er ist vor allem überrascht darüber, dass die Ampel-Parteien entgegen dem, was sie in ihrem Koalitionsvertrag festgehalten haben, nun kurzfristig die Gelder für das Sprach-Kita-Programm streichen wollen.
Sprache ist der Schlüssel zur Welt
Die Fachkräfte vor Ort berichten, dass es vor allem sie und ihre Kolleginnen in eine Zwickmühle bringt. Schließlich steht deren berufliche Perspektive kurzfristig auf dem Spiel. Viele würden sich schon jetzt nach Alternativen umschauen müssen, obwohl ihnen ihre derzeitige Arbeit viel Freude bereitet und der Mehrwert auf der Hand liegt. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels muss dieser Entwicklung zügig entgegengewirkt und eine zukunftsfähige Lösung werden, so Klaus Kaiser. Schließlich gilt, was im Namen des Programms schon steht: Sprache ist der Schlüssel zur Welt.
(Quelle: Büro Klaus Kaiser)