Arnsberg. Unter dem Titel „Vergessene Welten und blinde Flecken“ eröffnet am Montag, 17. Oktober, um 17 Uhr eine medien- und nachrichtenkritische Ausstellung in der Stadtbibliothek Arnsberg am Standort Neheim. Die Veranstaltung ist öffentlich und kostenlos. Zu diesem Anlass spricht Dr. Fabian Sickenberger, der zur Berichterstattung über Afrika an der TU Dortmund promoviert hat.
Untersuchungsergebnisse einer ungerechten Nachrichtenpräsentation
Die Wanderausstellung beschäftigt sich mit der geografischen Unausgewogenheit der Berichterstattung sogenannter Leitmedien und präsentiert interessante Ergebnisse einer wissenschaftlichen Langzeitstudie. Demnach werde dem „typischen“ Westen überproportional hohe Aufmerksamkeit gewidmet, während zahlreiche Staaten des Globalen Südens vernachlässigt oder sogar ignoriert würden. Nur ein Bruchteil der Sendezeit entfalle auf diese Staaten, die auch als Dritte-Welt-Staaten oder Entwicklungsländer bezeichnet werden.
Ziel der Ausstellung ist es daher, auf diese Missstände aufmerksam zu machen, denn wenn im globalen Süden Katastrophen wie Überflutungen, Seuchen oder Hungersnöte nur graduell mediale Erwähnung finden, sei damit die Gefahr verbunden, dass die westlichen Industrienationen diese Tragödien oft nur noch am Rande und verzerrt wahrnehmen. Die Corona-Pandemie habe diese Tendenz nochmal verschärft.
Mehr Zeit und Aufmerksamkeit für globalen Süden?
Und so möchte die Ausstellung auch zum Denken darüber anregen, dass man in diesem Kontext nicht nur über Geld für den globalen Süden reden muss, sondern auch darüber, wie viel Zeit und Aufmerksamkeit dem globalen Süden gewidmet werden sollte.
Die Ausstellung kann dienstags bis freitags in der Zeit von 10 bis 18 Uhr und samstags von 10 bis 13 Uhr besucht werden. Schulklassen sind sehr gerne willkommen und melden sich für einen Besuch bitte vorab an unter neheim.bibliothek@arnsberg.de oder 02932 29680.
(Quelle: Stadt Arnsberg)