Meschede. Ende Februar 2022 hat die Palliativstation des Klinikum Hochsauerland die neuen Räumlichkeiten im St. Walburga-Krankenhaus Meschede bezogen. Jetzt wurden die neuen Räumlichkeiten offiziell eingeweiht. Bis Ende Mai wurden bereits 52 Patientinnen und Patienten in der neuen Palliativstation behandelt. Im Gesamtjahr 2022 werden rund 300 Patienten mit palliativmedizinischem Versorgungsbedarf erwartet.
Werner Kemper, Sprecher der Geschäftsführung, hieß in seiner Begrüßungsrede zahlreiche Gäste, darunter Bürgermeister Christoph Weber, herzlich willkommen. Kemper verwies darauf, dass die Entwicklung der Palliativmedizin in Meschede parallel zur Neuaufstellung der Onkologie und Hämatologie durch die Besetzung der Chefarztposition mit Dr. med. Mohammad-Amen Wattad Anfang 2020 begonnen wurde. Mit der umfassenden
Ausweitung der hämatologischen und onkologischen Versorgung zu einem wesentlichen Leistungsschwerpunkt des St. Walburga-Krankenhauses sei auch die Nachfrage nach palliativmedizinischer Versorgung angestiegen.
Kemper wertete die offizielle Einweihung der neuen sechs Betten umfassenden und wohnlich eingerichteten Palliativstation als wichtigen Zwischenschritt hin zur Sicherung der palliativmedizinischen Versorgung in der Region. Die notwendige krankenhausplanerische Zusammenlegung der bisher an den Standorten Marienhospital (4 Betten) und St. Walburga Meschede (2 Betten) verorteten palliativmedizinischen Betten sei mit Feststellungsbescheid vom 16. Februar 2022 erfolgt.
Ausbau geht weiter
Der Geschäftsführer verwies darauf, dass allein aus onkologischer Sicht von einem palliativmedizinischen Versorgungsbedarf auszugehen sei, der eine Stationsgröße von 9 bis 11 Betten erfordere. Daher sei vorgesehen, im nächsten Schritt eine eigenständige Palliativstation mit 9+2 Betten am St. Walburga-Krankenhaus einzurichten. Zudem lasse die steigende Anzahl älterer Menschen und damit auch die Zunahme an unheilbar chronisch Kranken und multimorbiden Patienten künftig weitere stark steigende palliativmedizinische Versorgungsbedarfe erwarten. Betroffen seien nicht nur onkologische, sondern auch viele weitere Patienten, beispielsweise mit neurovaskulären oder kardiovaskulären Erkrankungen.
Um auch diesen Patienten bei Bedarf eine gute palliativmedizinische Versorgung anbieten zu können, werde angestrebt, einen zweiten Zweig der palliativmedizinischen Versorgung in die Planungen zum altersmedizinischen Zentrum am Standort St. Johannes-Hospital in Arnsberg-Neheim zu integrieren.
Palliativmedizin ist eine Haltung
Dr. med. Mohammad-Amen Wattad, Direktor der Klinik für Hämatologie, Onkologie, Palliativmedizin und Stammzelltransplantation sagte, dass Palliativmedizin in erster Linie als Haltung zu verstehen sei. Eine Haltung, die die besonderen Bedürfnisse von schwerkranken Menschen mit fortschreitenden Erkrankungen und ihrer Familien in den Fokus rücke. Ziel der stationären Palliativversorgung sei es, bestehende Beschwerden wie Schmerzen, Luftnot oder Ängste zu lindern und den Patienten so ein möglichst selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Gemäß dem Total Pain Konzept betrachte man den Menschen als Ganzes und beziehe sowohl körperliche, psychische, spirituelle als auch soziale Dimensionen in die Behandlung mit ein. Dazu begleite ein multiprofessionelles Team aus palliativmedizinisch ausgebildeten Fachärzten, Pflegekräften, Psychoonkologen, Physio- und Ergotherapeuten, Sozialarbeitern, Seelsorgern sowie weiteren Fachkräften Patienten und ihre Angehörigen.
Dank an alle Beteiligten
Werner Kemper und Dr. Wattad dankten allen, die die Inbetriebnahme der neuen Palliativstation möglich gemacht haben, allen, die sie in der täglichen Praxis mit Leben füllen und allen, die an der konzeptionellen Weiterentwicklung beteiligt sind.
(Quelle: Klinikum Hochsauerland)