AG 60plus: Minister Laumann bestätigt Ungleichverteilung von Apotheken im ländlichen Raum

Die AG 60plus sieht die Notfallversorgung der Apotheken in Sundern nicht ausreichend. Der zeitliche Aufwand ist, laut AG 60plus, im Besonderen für Menschen, die auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sind, teilweise unzumutbar. (Foto: AG 60plus)

Sundern. Seit rund zwei Jahren beschäftigen sich die Mitglieder der AG 60plus mit der Thematik der Notfallversorgung durch Apotheken in Sundern. Nachdem in der kritischen Auseinandersetzung mit der Apothekenkammer Westfalen-Lippe zur Erreichbarkeit des jeweiligen Notdienstes etliche Punkte aus Sicht der sozialdemokratischen Arbeitsgemeinschaft nicht zufriedenstellend geklärt wurden, hatten sie im November 2021 NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann gebeten, seine Sicht, und die Sicht der NRW-Landesregierung zum Thema Apothekennotdienste, darzustellen.

Systemrelevanz von einigen Apotheken in NRW

In seinem, am 4. Februar 2022 beim Vorstand der AG 60plus eingegangenen Antwortschreiben, weist Minister Laumann darauf hin, dass in NRW circa 4000 Apotheken zur medizinischen Versorgung zur Verfügung stehen. Gleichwohl sieht er aber eine Ungleichverteilung dieser Apotheken in der ländlichen Fläche vorliegen. So besitzen nach seiner Ansicht in einigen ländlichen Bereichen möglicherweise die Mehrzahl der Apotheken eine Systemrelevanz.

AG 60plus sieht zeitlichen Aspekt nicht ausreichend beachtet

Zur aktuellen Situation in Sundern legte der Gesundheitsminister der AG 60plus die von der Apothekenkammer ermittelten Zahlen und Fakten vor. Die durchschnittliche Entfernung zum Apothekennotdienst betrug demnach im Jahr 2021, berechnet vom Ortsmittelpunkt Sundern, exakt 11,7 Straßenkilometer und die maximale Entfernung 20,4 Straßenkilometer. Diese Fahrtwege, so der Minister weiter, lassen sich unter Beachtung einer gleichmäßigen Versorgung in der Fläche leider nicht vermeiden.

Die Darstellung zu den Entfernungen wird allerdings nach Ansicht der AG-Mitglieder vom Minister und der Apothekenkammer zu sehr heruntergespielt. Für betroffene Patienten, die auf z.B. auf den Bus angewiesen sind, spielt neben der Entfernungsfrage, die zeitliche Erreichbarkeit eine zentrale Rolle.

Ziel der AG 60plus: immer eine dienstbereite Apotheke in Sundern

„Die Bestrebungen, der AG 60plus, für eine dauerhaft dienstbereite Apotheke in Sundern sind für mich grundsätzlich nachvollziehbar“, ergänzt Minister Laumann weiter. Zur weiteren Verbesserung der Situation ist die Apothekenkammer von ihm beispielsweise aufgefordert, die Synchronisierung des Apothekennotdienstes zum ärztlichen Notdienst weiter voranzutreiben und möglichst geringe Fahrzeiten zur nächsten Apotheke zu schaffen.

 

 

 

 

 

 

 

 

(Quelle: AG 60plus)