Hochwasserhilfen des DRK-Kreisverbands Arnsberg: „Die Flut ging, wir sind da!“

Kochen auf dem Verpflegungsplatz 10 000 für das Ahrtal. (Foto: DRK Arnsberg)

Arnsberg. Nach der Hochwasserkatastrophe, die das Tief „Bernd“ Mitte Juli in Teilen von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz verursachte, gehörten Rotkreuz-Einsatzkräfte zu den ersten, die an die Unglücksorte eilten, um den betroffenen Menschen zu helfen. Allein aus dem DRK Westfalen-Lippe waren über 1700 Helferinnen und Helfer lokal und im Rahmen der überörtlichen Hilfe im Einsatz. Sie evakuierten Seniorenheime und leisteten Betreuungsdienste, trösteten die zutiefst erschütterten Menschen, unterstützten bei der Suche von Vermissten und transportierten Bautrockner in die Katastrophengebiete. „Auch aus unseren drei DRK-Kreisverbänden im HSK waren ca. 90 Rotkreuzlerinnen und Rotkreuzler im Einsatz nach der verheerenden Flut“, berichtet die Kreisgeschäftsführerin Katharina Busch des DRK in Arnsberg.

Enorme Spendenbereitschaft der Bevölkerung macht viele Hilfen möglich

Nicht zuletzt waren viele Hilfen aufgrund der enormen Spendenbereitschaft der Bevölkerung möglich. Der DRK-Kreisverband Arnsberg zieht zum Ende dieses Jahres Bilanz: „Über den DRK-Landesverband Westfalen-Lippe in Münster haben wir von den beim Deutschen Roten Kreuz und beim Aktionsbündnis „NRW hilft“ eingegangenen Spenden sowie von Privatpersonen und Unternehmen bisher 30.000 € Euro erhalten“, so Bernd Hauk, Mitarbeiter für Wiederaufbauhilfen in den betroffenen Ortsteilen. „Davon konnten wir bislang 17000 Euro an betroffene Haushalte ausgeben. Der Großteil der Finanzhilfen erfolgte für Soforthilfen, Haushaltshilfen und Härtefallhilfen. Im Hinblick auf die Bedarfe und auf die Hilfen vor Ort stimmen wir uns mit den Kommunen sowie weiteren Wohlfahrtsverbänden und Hilfsorganisationen ab. Den vielen Menschen, die bisher gespendet haben und damit unsere Arbeit unterstützen, und nicht zuletzt unseren Einsatzkräften danken wir herzlich. Ohne das Dazutun aller hätten wir nicht so schnell helfen können.“ Zur Koordinierung verwendet der DRK-Kreisverband Arnsberg die Spende-Transparenzdatenbank Phoenix, um eine bedarfsorientierte und gerechte Verteilung der Spenden sicherzustellen.

Wiederaufbauhilfen in den betroffenen Ortsteilen

„Nach der Hochwasserkatastrophe gilt es nun, mittel- bis langfristige Hilfen zu leisten“, berichtet Hauk. Zu diesem Zweck richten der Landesverband und die DRK-Kreisverbände in den betroffenen Gebieten in Westfalen-Lippe Anlaufstellen ein, um angemessen auf die individuellen Bedürfnisse der betroffenen Menschen eingehen zu können. Darüber hinaus werden Netzwerke in den Ortsteilen aufgebaut, in denen sich Betroffene gegenseitig unterstützen können.

In den vom Hochwasser betroffenen Kreisen werden Projekt-Mitarbeitende über längere Zeit unter anderem ehrenamtliche Hilfen koordinieren, Beratungsangebote zu den Hilfsprogrammen des Landes NRW machen, Informationsveranstaltungen rund um Themen des Wiederaufbaus organisieren und nachbarschaftliche Hilfen fördern. „Angesiedelt sind diese Stellen in den Kreisverbänden Altena-Lüdenscheid, Arnsberg, Hagen und Witten, so Bernd Hauk. „In Arnsberg und Witten werden diese Hilfen nicht nur im Hinblick auf das Gebiet des eigenen DRK-Kreisverbands geleistet, sondern können auch von Menschen in den benachbarten Kreisen genutzt werden.“ Diese Kreise seien zwar weniger betroffen, gleichwohl gebe es aber auch hier Hilfebedarf. Der DRK-Landesverband Westfalen-Lippe unterstützt und koordiniert die Arbeit der lokalen Projektmitarbeitenden.

Herz-und-Seelen-Hilfe

Bei diesem Projekt steht die dauerhafte psychische Belastung der betroffenen Menschen im Fokus. Traumatische Erlebnisse, Existenzängste und die massiven Herausforderungen des Wiederaufbaus hinterlassen bei den Menschen Spuren. Unmittelbar nach der Katastrophe haben speziell ausgebildete Einsatzkräfte der Psychosozialen Notfallversorgung bei vielen Menschen „Erste Hilfe für die Seele“ geleistet. Aber auch mittel- und längerfristig wird bei vielen das Bedürfnis nach Unterstützung und Beratung hoch sein.

„Im Projekt ‚Herz-und Seelen-Hilfe‘ werden deshalb Anfang 2022 in den Standorten der DRK-Kreisverbände Altena-Lüdenscheid, Arnsberg, Hagen und Witten lokale Projektmitarbeitende die Gewinnung, Ausbildung und Koordination ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer übernehmen, die den Menschen dann qualifiziert werden, beistehen können“, kündigt die Kreisgeschäftsführerin Katharina Busch des DRK in Arnsberg an.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

(Quelle: DRK-Kreisverband Arnsberg)