Burgberg in Altena lädt nun zum Spaziergang ein

Märkischer Kreis. (pmk). Der historische Weyhe-Garten rund um die Burg Altena erstrahlt jetzt wieder in altem Glanz.

Die nach der Eröffnung des Erlebnisaufzuges noch zahlreicher zur Burg Altena strömenden Besucher dürfen sich über eine weitere Verbesserung im Umfeld des historischen Denkmals freuen: Die historische Parkanlage des berühmten preußischen Gartenplaners Maximilian Friedrich Weyhe wurde mit Mitteln des Regionale-Projektes LenneSchiene, des Märkischen Kreises und der Märkischen Kulturstiftung Burg Altena touristisch aufgewertet. Dafür wurden in den vergangenen Monaten die Wege freigeschnitten und begehbar gemacht, die historischen Treppenanlagen wiederhergestellt und beeindruckende Blicke in die Landschaft ermöglicht.

 

Sechs Infotafeln und zwei neue Aussichtspunkte mit Panoramatafeln, die den Blick in die Landschaft erläutern, machen den Rundgang um die Burg zu einer kurzweiligen Entdeckungstour. Darüber hinaus schaffte der Künstler Hannes Forster aus Brandenburg mit der Plastik „Unterstützende Maßnahme“ im Heckenplateau ein weiteres lohnendes Ziel in der Parkanlage. Rund 100.000 Euro Fördergelder kommen vom Wirtschaftsministerium des Landes NRW und aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, weitere rund 50.000 Euro an Eigenmitteln teilen sich der Märkische Kreis und die Kulturstiftung.

 

Bei einem Rundgang durch die neugestaltete Parkanlage berichteten die freiberufliche Landschaftsarchitektin Alexandra Weber und der Freiraumplaner Wolfgang Graeber vom Märkischen Kreis von ihren Erfahrungen bei den Arbeiten im Burgberg. „Vorher hat man sich nicht getraut, weiterzugehen. Die Wege waren verfallen, es gab keine Beschilderung“, so Weber, die sich seit siebzehn Jahren mit dem Thema befasst. Erst mit der jetzigen Förderung innerhalb der Projektfamilie „Vertikale Gärten“ des Projektes „LenneSchiene“ habe man den Burgberg für die Besucher dauerhaft erlebbar machen können. Die zum Teil sehr steilen Hänge im Berg waren eine besondere Herausforderung für die Landschaftsbauer. Wolfgang Graeber: „Hier ist es so unwegsam, dass zum Teil nur mit Motorschubkarren gearbeitet werden konnte.“

 

Der Rundweg hat keine vorgegebene Reihenfolge, die Besucher können ab dem ersten Burgtor, dem Friedrichstor, rechts oder links herum starten. Beim Einstieg über die Westseite der Burg gibt eine Infotafel zunächst eine allgemeine Erläuterung zur Person Maximilian Friedrich Weyhe und zur historischen Parkanlage. Der Preußenkönig Friedrich Wilhelm IV. gab 1843 den Auftrag, eine öffentliche Parkanlage für den Altenaer Burgberg zu schaffen. Weyhe schafft Promenadenwege mit Treppenanlagen und Aussichtspunkten. Er pflanzte Alleebäume und Baumgruppen aus wilden heimischen Gehölzarten wie Ahorn, Linde, Ross-kastanie, Ulme, Esche und Eiche. Später verwildert der Park mangels ausreichender Pflege. „Dies wollen wir in Zukunft verhindern“, so Wolfgang Graeber vom Märkischen Kreis. Mit drei Schnitten pro Jahr sollen die nun geschaffenen Sichtachsen dauerhaft erhalten bleiben.

 

Einen faszinierenden Panoramablick über das Lennetal bietet ein Aussichtspunkt auf der Westseite, der im Altenaer Volksmund „Loreley“ genannt wird. Eine weitere Infotafel befin-det sich an der Treppenanlage unterhalb des Kapellengebäudes der Burg. Die große Treppe gehört zum ursprünglichen Bestand der historischen Parkanlage. Die Steine stammen aus dem Abbruchmaterial eines baufälligen Barackengebäudes vom oberen Burghof, das 1846 abgerissen wurde. Dadurch konnte Weyhe die Kosten gering halten. Auf den Infotafeln fin-den sich viele historische Ansichten überwiegend aus dem Kreisarchiv, die zum Vergleich früher – heute herausfordern.

 

Ausschließlich aus Mittel des Kreises und der Märkischen Kulturstiftung Burg Altena finan-ziert wurde die neu geschaffene Ziegelskulptur des Künstlers Hannes Forster. Er war extra aus Brandenburg angereist, um sein Kunstwerk zu erläutern. Es steht über eine Sichtachse in Verbindung zu den Stützpfeilern der Burgmauern und nimmt in seiner Gestaltung das Thema Stützen auf. Kreisdirektorin Barbara Dienstel-Kümper, gleichzeitig auch Vorsitzende der Kulturstiftung, zeigte sich nach dem Rundgang sehr zufrieden über die Gesamtmaßnahme: „Ich bin richtig froh, dass wir den Weyhe-Park noch einmal in Angriff genommen haben.“