Märkischer Kreis. (pmk). Oft ist die Geschichte hinter den Dingen interessanter als die Dinge selbst. Beim Dokument des Monats Februar der Museen des Märkischen Kreises auf Burg Altena – zu sehen der Vitrine vor dem Ausstellungsraum „In aller Munde“ – verhält es sich ähnlich: Die einfache Porzellantasse schmückt eine hellblaue Borte mit Kreismotiven und eine bogenförmige grüne Ranke. Ein Zweig mit drei roten Äpfeln umrahmt die Worte „Zum Andenken“. Die Tasse erinnert daran, dass es auf der Burg Altena einmal eine Kleinkinderschule gab. Das Trinkgefäß wurde einem Kind als Abschiedsgeschenk überreicht, als es um 1910 den Kindergarten auf der Burg Altena verlies. Wie kam es zu dieser für eine Burg ungewöhnliche Einrichtung? In ihrem Testament bestimmte die Altenaerin Susanna Maria Goecke (+14.09.1890), dass 6000 Taler zur Gründung einer Kleinkinderschule für die arbeitende Klasse bestimmt sein sollten. Dieser Betrag wurde zur Anlegung und Verwaltung der Diakonissenanstalt zu Bielefeld vermacht. Dort fasste man den Entschluss, diese Kleinkinderschule in Altena zu errichten. Der Betrag wurde Pfarrer Friedrich von Bodelschwingh in Altena zur Verfügung gestellt, um das Projekt mit Zustimmung des Johanniterordens in die Tat umzusetzen. So konnte am 1. Juli 1895 die neu errichtete Kleinkinderschule im Batteriegarten auf dem Schlossberg bezogen werden. Am 1. November 1919 wurde die Einrichtung geschlossen.
Die Museen Burg Altena freuen sich über weitere Informationen zu der Einrichtung für Kinder an dem ungewöhnlichen Ort. Kontakt: 02352/966 7412 oder h.lueders@maerkischer-kreis.de