Ein „Statement“ zum Sauerlandmuseum

Hochsauerlandkreis. Arnsberg.

Gewaltiges Sau.-Mus.! – Museumsanbau soll mit der Brechstange durchgeknüppelt werden!

Wir erinnern uns.

Es sollte ein riesiger Anbau in den Berg entstehen. Trotz vieler mahnender Hinweise, dass das technisch sehr schwierig werden würde, beschloss der Kreistag auf Betreiben der Mehrheitsfraktion, das gigantische Werk durchzuführen. Dabei sollte ein Teil des Anbaus im Berg verschwinden und der Rest optisch eine „Verschmelzung“ mit dem Hang erfahren. Zu deren Unterstützung sollte die Fassade mit heimischer Grauwacke verkleidet werden. Gestorben ist diese Variante dann nach teurer Planung aufgrund der viel zu hohen Kosten. Brenne Geld, brenne und ruhe sanft Projekt!

Jetzt geht das Spielchen wieder los nach dem Motto: Was wir wollen, das wollen wir! Egal, wie sinnvoll es ist!

War das tote Projekt schon ein Monstrum, so ist das auf Weisung der operativen Verwaltung vom Architekten nun erarbeitete noch viel gewaltiger, allerdings bei rd. einem Viertel weniger Nutzfläche! Aber trotzdem sollen die verfolgten Ziele erreicht werden. Ja bittschön, warum sollte es denn dann vorher größer sein?

Jetzt aber mal ins Detail.

Viel war die Rede davon, dass die frühere Bebauung an diesem Ort hässlich gewesen und wie gut es doch sei, dass sie verschwunden ist. Was jetzt entstehen soll, ist lt. Architekt „zeitgenössisch“, aber nach Meinung Vieler an Geschmacklosigkeit kaum zu überbieten!

Es entstünde ein gewaltiger Klotz aus Beton, der – wie beim toten Projekt zuvor schon geplant – mit Grauwacke „unkenntlich“ gemacht werden soll. Allerdings dürfte das wohl kaum gelingen, denn das „Ding“ stünde mit seiner Höhe von einigen Geschossen nicht mehr im Hang, sondern in gehörigem Abstand davor! Zudem hätte es eine kantige Form, die sich kaum harmonisch in die Umgebungsbebauung einfügen dürfte. Ein davor stehender Betrachter auf der Ruhrstraße würde den Eindruck haben, er befände sich vor der Eiger-Nordwand, denn genauso felsig und unbezwingbar erschiene ihm dieser Koloss! Um vom Landsberger Hof dahinter wenigstens den Schornstein sehen zu können, müsste er weit zurück treten. Die virtuelle Ansicht von der Klosterbrücke aus, bei der aber der Landsberger Hof auch nur fragmentär zu sehen ist, wäre aber wohl noch die beste und zugleich die einzige, die die Kreisverwaltung sich traut, zu veröffentlichen!

Ganz außer Sicht geblieben ist bei allen Planungen anscheinend bisher die Infrastruktur. Wo sollen denn all die vielen Besucher ihre Autos parken und die vielen Reisebusse die erwarteten Ströme von Kunstliebhabern ein- und aussteigen lasen?

Wenn jetzt nicht öffentlicher Druck gegen die Gigantomanie und Verbohrtheit einiger Politiker entsteht, dann wird Arnsberg demnächst wieder um etwas Schönes reicher sein, um eine schöne Sch…

PM der Kreistagsfraktion Die Linke, Joachim Blei