Ein plattdeutscher Brief aus dem Sauerland nach Kanada

Dai Plattduitske Kristdaag 2014 öit diäm Siuerlanne

Marsberg / Brilon / Olsberg / Eslohe. Die Moderatoren Markus Hiegemann (Brilon) und Sinje Jürgensen (Sundern) haben ihre Hausaufgaben für die Plattdeutsche Weihnacht am 25. Dezember 2014 von 19 bis 21 Uhr auf den Frequenzen von Radio Sauerland gemacht: Der große Wunschzettel an das Christkind ist geschrieben. Bei der letzten Plattdeutschen Weihnacht vor einem Jahr hatten sie das glatt vergessen. Am Ende der Sendung kam das Christkind dann doch noch. Als ihm die Moderatoren aber Propeller statt Flügel andichteten, war es sichtlich platt und schwirrte gleich wieder davon. Ein großer Wunsch nach noch mehr Sprechern aus dem Hochsauerlandkreis geht in Erfüllung: Hildegard Sprenger aus Giershagen (mit dem Stück „Dat Christkind un dei kleine Junge“) und Georg Stratmann aus Assinghausen („Chrisdageslecht“) sind erstmals dabei. Somit ist nun auch die Stadt Olsberg neben Brilon, Eslohe und Marsberg vertreten. Ein Höhepunkt der Sendung ist sicher „En Kristdagesbreif no Kanada“, den Johannes Luckey aus Padberg gefunden hat und vorträgt. Dort schreibt eine Frau an ihre Schwester in Kanada und über die hektische Zeit und den Weihnachtsrummel, der auch im Sauerland stattfindet. Dabei erinnert sie sich gerne an früher. Aus Scharfenberg (Franz Schrewe), Erlinghausen (Marlis Simon, Helga Hess, Waltraud Aßhauer), Beringhausen (Margret Schlüter), Oesdorf (Magdalene Breidenbach), Padberg (Norbert Becker) und Eslohe (Mechtildis Reimer, Walter Schulte) gibt es kleine, feine plattdeutsche Geschichten zum Fest. Traditionell findet die plattdeutsche Weihnacht am 1. Weihnachtsfeiertag statt und zwar schon zum 13. Mal. So trägt Marielies Hillebrand (Brilon) die Geschichte von der Weihnachtsgans vor. Auch gibt es in diesem Jahr „Ne Kristdages-Gaus“ als kleines Hörspiel mit den Brilonern Karl-Heinz Schreckenberg (Erzähler), Martrud Becker (Drüttchen) und Annemarie Hillebrand (Settken). Die beiden Moderatoren umrahmen die „Vertellekes“ mit hochdeutschen Übersetzungen, damit alle zuhören und die plattdeutschen Texte verstehen können. Außerdem gibt es wieder viel Musik in der Sendung, auch mit heimischen Künstlern und Chören, wie Heidi Hedtmann, dem Jungen Chor Oeventrop oder dem Gesangverein Scharfenberg. Und zum 40-jährigen Jubiläum des DEFA-Weihnachts-Klassikers „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel (Tři oříšky pro Popelku)“ gibt es die Titelmelodie von Karel Svoboda. Die Federführung liegt in diesem Jahr – wie schon in 2013 – in Marsberg, denn der Geschichts- und Heimatverein „Marsberger Geschichten – Schlüssel zur Vergangenheit e. V.“ hat die Organisation und die uneigennützige Finanzierung der Sendung übernommen, die ohnehin nur möglich ist, weil alle Mitwirkenden auf ein Honorar verzichten. Die Radiosendung der Hochsauerlandwelle findet also am 1. Weihnachtsfeiertag am 25.12.2014 von 19 bis 21 Uhr auf Radio Sauerland statt. Sie ist über die UKW-Antennen-Frequenzen 94,8, 96,2 oder 106,5 MhZ bzw. über die Kabel-Frequenz 107,4 MhZ zu hören. Alternativ und weltweit kann sie über das Webradio von www.RadioSauerland.de mitverfolgt werden. Weitere Sendungen und Ankündigungen finden Sie immer im Radio- und Veranstaltungskalender unter: www.Marsberger-Geschichte.de

 

Fotos im Anhang:

01 Marsberger, Briloner und Olsberger Plattdeutsch-Sprecher trafen sich im Heimatstübchen in Padberg zum Adventscafé.

 

02 Karl-Heinz Schreckenberg aus Brilon liest plattdeutsche Geschichten und Anekdoten in der Padberger Heimatstube vor.