Morgenstern wieder in Willingen
Gregor Schlierenzauer ist zurück und will beim Skifliegen in Vikersund möglichst schon seinen 46. Weltcup-Sieg feiern und damit den Rekord des Finnen Matti Nykänen einstellen. „Gregor ist in sehr guter Form und er freut sich schon unheimlich auf die vier Skifliegen in Vikersund und Harrachov und dann auf die Team-Tour“, verriet Cheftrainer Alexander Pointner der österreichischen Nachrichtenagentur apa. Martin Koch, Wolfgang Loitzl, Michael Hayböck und Lukas Müller begleiten „Schlieri“ nach Norwegen, Thomas Morgenstern und Andreas Kofler pausieren.
Beide sind aber dann auf jeden Fall zum Auftakt der VERIVOX.de FIS-Team-Tour in Willingen dabei, für die der ÖSV jetzt Schlierenzauer, Morgenstern, Kofler, Lotzl, Koch, Manuel Fettner und Michael Hayböck gemeldet hat, die mit ihrem Teambus wieder vor und im Sauerland Stern-Hotel wohnen werden. „So wie der Gregor jetzt Stärke ausstrahlt, wird es in einer kürzeren Zeitspanne sein“, dass sein Vorspringer den Nykänen-Rekord knackt und dann bei der Team-Tour überbietet.
Ohne Vorspringer geht nichts
In diese Tragen trudeln die namentlichen Meldungen der besten Skispringer der Welt aus aller Herren Länder im Waldecker Weltcup-Ort Willingen ein. Doch mindestens genauso wichtig wie die Topstars der Szene sind für den Kult-Weltcup und die damit verbundene VERIVOX.de FIS-Team-Tour die Vorspringer die von zwei Sauerländern betreut werden. Denn ohne Vorspringer geht nichts im Skispringen, so wie kein Fußballspiel ohne Schiedsrichter beginnen kann.
Michael Schmidt und Hans-Eberhard Einwächter (67), der einst als Skisprungtrainer Marc Nölke, den späteren RTL-Experten und Co-Trainer in Österreich und Deutschland als Skispringer entdeckt hat, zeichnen bei allen großen Skispringen in Deutschland für die Männer und manchmal auch Frauen verantwortlich, die die eisige Anlaufspur einfahren müssen und sie immer frei halten müssen, wenn es schneit oder regnet. Auch die Jury bedient sich der Vorspringer, um zu entscheiden, wie lang der Anlauf sein soll. Und besonders nach prickelnden Situationen, Stürzen der Stars oder nach Windpausen oder zu starkem Schneefall , muss wieder mindestens einer ran, bevor der Wettkampf weiter geht.
Die Vorspringer rekrutieren meist aus dem Nationen C-Kader. Sieben Aktive, darunter auch der Winterberger David Winkler, sind bereits für Willingen gemeldet. Aber die Truppe ist auch international. Vier Schweizer und zwei Slowenen kommen hinzu. 15 müssen es mindestens sein, beim Skifliegen sogar 18 bis 20, weiß das Duo um den Frauen-Co-Trainer Schmidt und den Routinier Einwächter zu berichten. Letzterer betreut seine Athleten oben im Turm, „wer an der Reihe ist, entscheiden sie meist selbst“, Schmidt steht bei den Trainern auf dem Podest, hat Funkkontakt zu Einwächter und hält Kontakt zur Jury. Es ist auch schon vorgekommen, dass Vorspringer per Hubschrauber von einem zum anderen Wettbewerb an einem Tag eingeflogen wurden.
Oben auf den Schanzen ist es in den letzten Jahren komfortabler geworden. Aufwärmräume sind die Rege, mit TV-Geräten ausgestattet, um den Wettkampf verfolgen zu können, in warme Decken gehüllt und bei heißem Tee. .
Natürlich wollen auch die Vorspringer eine gute Figur abgeben, sind stolz, wenn sie mit Schlierenzauer, Jacobsen oder Freund manchmal sogar unter einem Dach, im selben Hotel wohnen. Oben auf dem Turm muss jeder von ihnen jederzeit einsatzbereit sein. Höhenangst kennen sie nicht. . „Bei starkem Wind schaukelt die Schanze oben bis zu einem Meter hin und her.“ Und so reisen sie quer durch Deutschland zu den Weltcups im Skispringen der Frauen und Männer, der Nordischen Kombination oder den Continentalcups.
Anders als bei der Vierschanzentournee, wo der Job des Sauerländer Duos nach Oberstdorf und Garmisch-Partenkirchen zu Ende ist und ihre österreichischen Kollegen übernehmen, sind sie bei der VERIVOX.de FIS-Team-Tour von Beginn bis zum Ende dabei.