Sundern-Langscheid Sorpesee / Nienburg. Mit einer äußerst engen und in Summe vielleicht auch gar nicht nötigen 2:3 Niederlage kehrte das Team des RC Sorpesee am späten Samstagabend von der Auswärtstour aus dem fernen Nienburg zurück. Was den zahlreichen begeisterten Zuschauern in der Halle in Erinnerung bleiben wird, sind zahlreiche tolle Ballwechsel, ein großer Kampf und eine Menge Emotionen auf beiden Seiten. Am Ende siegte die Erfahrung im Duell der größeren Routine mit der jugendlichen Unbekümmertheit. Bis Nienburg aber jubeln konnte, war es auch für das Team von Thomas Plathner ein weiter und nicht immer leichter Weg.
Sorpesee startete stark in den ersten Satz. Die Aufschläge brachten die Annahme der Gastgeberinnen in Bedrängnis und der ein und andere gute Gegenangriff konnte energisch genutzt werden. Lara Drölle verteilte geschickt die Bälle und fand in Lena Vedder und Johanna Voß in dieser Phase immer wieder gute Anspielstationen. Als Mitte des Satzes auch die Annahme um Lisa Hennecke und Kirsten Platte ins Spiel gefunden hatte, zog der RCS davon und konnte trotz aufopferungsvollen Kampfes der Gastgeberinnen den ersten Satz für sich entscheiden. 25:19 und der erste Seitenwechsel des Abends.
Der zweite Satz war ein Spiegelbild des ersten Durchganges, aus Sicht der Damen vom Sorpesee aber auch wirklich spiegelverkehrt. Nienburg spielte, der RCS hatte Probleme und nahm aus unerklärlichen Gründen den Gang heraus. Mitte des Satzes dann ein Aufbäumen der Gäste um die starken Youngster Henrike Axt und Michelle Henkies sowie der starken Katharina Schulte-Schmale. Libera Anna Baumeister sicherte einige Abwehrbälle und die Lücke schien etwas zu schwinden. Dann aber wieder einige einfache Fehler im RCS Spiel und beim 19:25 war es als wäre alles wieder auf Null gesetzt.
Der dritte Satz brachte erneut eine Wende in ein packendes Spiel. Henrike Axt wechselte sich mit Nicole Freiburg auf der Außenposition ab und der RCS kam wieder besser ins Spiel. Beide Teams schenkten sich nichts und gingen Kopf an Kopf auf die Zielgerade des Satzes. Enge Ballwechsel, toller Einsatz und am Ende ein Wimpernschlagfinale mit einem erfolgreichen Angriff von Kirsten Platte und dem haarscharfen 25:23. Ein Auswärtspunkt war gehamstert und es schien so als könne der RCS das Momentum wieder auf seine Seite ziehen.
Der vierte Satz sah eine verbesserte junge Truppe vom Sorpesee, die bis zum 14:11 eine tolle Leistung bot. Die Mitte blockte was das Zeug hielt, das Zuspiel kämpfte um jede Position und vor allem die Hinterfeldangriffe fanden häufig ihr Ziel. Dann aber brachte der RCS sich selbst durch einige nicht gut nachvollziehbare Wechsel aus dem Tritt. Der Rhythmus ging verloren und mit 8 Punkten in Folge zog Nienburg vorbei und war fortan nicht mehr zu stellen. 25:20 der Ausgleich und der Tie Break in einem an Spannung nicht mehr zu überbietenden Spiel.
Mit 0:4 in einen Tie Break zu starten, ist sicher nicht die beste Ausgangsposition für eine junge und zudem etwas verunsicherte Mannschaft. Dennoch konnte man dem RCS an diesem Tag eines nicht vorwerfen, das Team kämpfte bis zum in diesem Fall bitteren Ende. Bei 4:8 der Seitenwechsel und beim 12:13 sogar die Chance auf den Ausgleich. Der Ball aber hart geschlagen und knapp im Aus, sollte die letzte Chance der Gäste sein noch einmal ganz heranzukommen. Beim 15:12 jubelte dann nur noch der VC Nienburg. Was bleibt sind eine Menge Tränen, speziell bei den noch verletzten und dennoch mitgereisten Lisa Baumeister und Leonie Hoffmann und die Gewissheit besser Volleyball spielen zu können. Vielleicht dann ja schon beim nächsten Spiel vor heimischer Kulisse. Die Auswärtsfans des RCS aber hatten an diesem Abend in Nienburg mehr verdient als nur eine Niederlage, peitschten ihr Team immer wieder heran. Ein Ball den man in Zukunft besser aufnehmen will im Lager des RCS.
Für den RCS aktiv: Henrike Axt, Anna Baumeister, Lisa Baumeister, Lara Drölle, Nicole Freiburg, Lisa Hennecke, Leonie Hoffmann, Michelle Henkies, Kirsten Platte, Katharina Schulte-Schmale, Lena Vedder, Johanna Voß, Physio Anne Schmitz und Co-Trainer Linus Tepe.