Düsseldorf / Arnsberg, 03.11.2014 Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ruft die Stadt Meschede dazu auf, sich vom Antragsteller des geplanten Putenmastbetriebs in Schederberge ein schlüssiges Konzept zum Brandschutz und zur Rettung der Tiere im Falle eines Brandes vorlegen zu lassen. „Ungeachtet zahlreicher
anderweitiger Bedenken aus Sicht des Umwelt- und Tierschutzes gegenüber der nicht tiergerechten Intensivmast von Puten möchten wir erfahren: Wäre es im Falle eines Brandes möglich, binnen weniger Minuten fast 10.000 Tiere vor dem Verbrennen oder Ersticken zu retten? Ist die geplante Mastanlage in Schederberge von den baulichen und
organisatorischen Vorkehrungen her dazu geeignet und ist die Feuerwehr der Stadt Meschede für derlei Einsätze hinreichend ausgestattet und mit der Rettung lebendiger Tiere vertraut?“, so Ralf Bilke, Agrarreferent des BUND NRW.
In einem gemeinsamen Schreiben an die Stadt Meschede verweisen der BUND-Landesverband und seine Ortsgruppe Arnsberg auf die Vorschriften der Landesbauordnung NRW. Danach müssen Ställe baulich so beschaffen
sein, dass nicht nur die Rettung von Menschen, sondern auch die von Tieren möglich ist. Die ins Freie führenden Stalltüren müssen in Anzahl, Höhe und Breite so groß sein, dass die Tiere bei Gefahr ohne Schwierigkeiten ins Freie gelangen können.
„Wer Tiere hält, trägt für deren Sicherheit eine große Verantwortung. Mit Blick auf Feuer und giftigem Rauch muss der Mäster eine Evakuierung binnen weniger Minuten gewährleisten. Das ist insbesondere bei Geflügel in großer Anzahl und auf großer Fläche eine enorme Herausforderung“, so Birgit Jakubzik, Vorsitzende der BUND-Ortsgruppe
Arnsberg. Ein etwaiger Brand, bei dem auch die Einstreu Feuer fängt bzw. schwelt, dürfte nur schwer beherrschbar sein. Erschwerend hinzu
kommt aus BUND-Sicht das Verhalten der Tiere selber. Dennoch: „Ein Tierhalter, der nicht die Evakuierung und Rettung von tausenden von
Tieren sicherstellen kann, darf aus unserer Sicht einen solchen Stall nicht betreiben“, so der BUND.
Eine Antwort der Stadt Meschede steht noch aus.