„Demographischer Wandel Strategien für das Ehrenamt“

Die Veranstaltung ist offen für alle Interessierten.

Auch Nichtmitglieder des Sauerländer Heimatbundes sind herzlich willkommen.

Tagungsstätte Bahnhof Grevenbrück (Kreis Olpe)

Samstag, 25.10.2014, 10.00 bis ca. 15.00 Uhr

Programm

Ab 09.30 Steh-Empfang mit Kaffee

 

10.00 Begrüßung

 

  • Ehrenamtliches Engagement heute: Chancen, Herausforderungen, GestaltungsmöglichkeitenMinisterium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen, Referat 214 Bürgerschaftliches Engagement, Gesellschaftliches Engagement von Unternehmen10.45 Nachfragen zum Impulsreferat

 

    1. Impulsreferat von Andrea Hankeln,
  • Als Schützenverein lebendig und attraktiv- Wie stellt sich ein Schützenverein dem demographischen Wandel?

 

    1. Hubert Stratmann, Schützenverein Altenilpe
    2. trotz des demografischen Wandels!
    1. Die Frauen-Geschichtswerkstatt SauerlandErfolgreiche Arbeit einer nicht als Verein organisierten Frauen-Geschichtswerkstatt Martin Kuschel, Attendorn11.40 Nachfragen zu den Praxisreferaten12.00 Mittagspause13.30 Projektbezogene Arbeitsgruppen, in denen die Praxis-Referenten zu vertiefenden Fragestellungen zur Verfügung stehen. Moderation Herr HemmeModeration Herr Friedrichs Moderation Frau Falk14.30 Treffen im Plenum, Bericht der Moderatoren aus den Arbeitsgruppen.15.00 Zeit für Gespräche und Kontakte bei Kaffee und Kuchen – Ausklingen der Veranstaltung
    2. c) AG Projekt Bürgerhaus Alter Bahnhof Attendorn, Herr Kuschel,
    3. b) AG Frauengeschichtswerkstatt, Frau Sträter-Müller,
    4. a) AG Schützenverein, Herr Stratmann,
    5. 11.25 Erfolgsfaktoren im Trägerverein Alter Bahnhof e.V. Attendorn mit dem Projekt Bürgerzentrum
    6. Dagmar Sträter-Müller, Frauen-Geschichtswerkstatt Sauerland
    7. Aktiv und erfolgreich in freier Zusammenarbeit!
  • Anlass

 

Das Sauerland ist vom demographischen Wandel so stark betroffen, wie fast keine andere Region des Landes NRW. Mit jeder demographischen Prognose der letzten Jahre mussten die Daten „nach oben“ korrigiert werden. Der am stärksten betroffene Hochsauerlandkreis wird im Jahr 2030 mit 37.000 Menschen eine ganze Mittelstadt an Einwohnern verloren haben. Die hohen Verluste resultieren in Teilbereichen fast zur Hälfte aus der so genannten Bildungswanderung, der Abwanderung der unter 30-jährigen.

 

Die Wechselwirkungen von Ursachen und Wirkungen auf unsere Gesellschaft und die einzelnen Institutionen sind vielfältig. Der Sauerländer Heimatbund will sich in dem Bereich seiner Kompetenzen den absehbaren Herausforderungen stellen. In einem ersten Werkstattgespräch mit 40 Teilnehmern, am 01. Februar 2014, ging es in erster Linie um die demographischen Grundlagendaten und einzelne Auswirkungen z.B. auf die Siedlungsstruktur, die Zuwanderungssituation und die Sozialstrukturen.

 

  • Sauerland – Ehrenamtsland

 

    1. Immer mehr Dorfgemeinschaften entschließen sich, Dorfentwicklungskonzepte zu erstellen, meist finanziell unterstützt durch Fördermittel des Landes oder der EU ( z.B. LEADER). Auch das sind bereits neue Modelle für ehrenamtliches Engagement.
    2. Beispiel Sportvereine, Schützenvereine, Feuerwehren: Wenn erst in kleinen Orten die Grundschulen geschlossen sind, ist es oft nicht mehr möglich, die bewährten Übungsstunden für Kinder am Nachmittag in der bisherigen Form weiter zu führen. Neue Modelle und Kooperationen sind gefragt.
    3. Andere haben aber auch bereits negative Erfahrungen gemacht. Viele Vereine, insbesondere die Feuerwehren und/oder die Sportvereine klagen über Nachwuchsmangel oder sehen durch veränderte Rahmenbedingungen die Vereinsarbeit eingeschränkt.
    4. In den Städten und Dörfern des Sauerlandes hat das ehrenamtliche Engagement der Menschen nach wie vor einen hohen Stellenwert. Damit liegt das Sauerland im Trend, denn auch die vom Land NRW bei tns-Infratest in Auftrag gegebene Studie belegt für den ländlichen Raum eine höhere Bereitschaft für ehrenamtliches Engagement. „Also ist doch alles (noch) gut“, hört man von vielen Akteuren.
  • Im Fokus der zweiten Werkstatt

 

  1. Frank Schirrmacher hat in seinem Buch „Das Methusalem-Komplott“ gefordert: „Wir müssen das Problem unseres eigenen Alterns lösen, um das Problem der Welt zu lösen. Fast immer, wenn es um den Demographischen Wandel als vermeintliches Menetekel für absehbare gesellschaftliche Herausforderungen geht, fällt den Experten und der Politik das Ehrenamt als Lösung ein, oft als einzig denkbarer Ausweg aus komplex erscheinenden Sachverhalten.

In der zweiten Werkstatt soll es um die Frage gehen, wie das Ehrenamt sich zukunftsfähig aufstellen kann bzw. wie sich die immer noch hohe Bereitschaft zum ehrenamtlichen Engagement nachhaltig nutzen lässt.

 

Bietet das Ehrenamt das von vielen erwartete Potential?

Können bei abnehmender und alternder Bevölkerung immer noch mehr Menschen für ehrenamtliche Arbeit mobilisiert werden?

Oder ist langfristig auch das ehrenamtliche Engagement zum Scheitern verurteilt, weil die Akteure überfordert werden?

Können die Vereine so weiter machen wie bisher?

Wie könnten Veränderungen der ehrenamtlichen Strukturen aussehen?

Wie haben sich andere Vereine, Institutionen aufgestellt?

 

Fragen über Fragen, von denen hoffentlich einige in der Werkstatt angesprochen werden. Zudem erhoffen wir uns fruchtbare Diskussionen mit Anregungen und vielleicht sogar Hilfestellungen für die zukünftige ehrenamtliche Arbeit.

 

 

  • Konzeption

 

Teilnehmer der Veranstaltung werden Menschen sein, die sich bereits ehrenamtlich engagieren oder zumindest an ehrenamtlicher Arbeit interessiert sind. Ziel ist, die Herausforderungen der ehrenamtlichen Arbeit und Lösungsansätze für absehbare Probleme zu definieren. Das heißt, die Mitglieder des Sauerländer Heimatbundes und die übrigen Teilnehmer sollen erfahren können, wie andere Vereine und Gruppen sich aktiv auf die Folgen des demografischen Wandels einstellen. Sie sollen im Einzelnen

 

  • über das generelle Spannungsfeld zwischen demografischem Wandel und ehrenamtlichem Engagement aus der Sicht der Forschung und der Landespolitik informiert werden
  • in Erfahrungsberichten aus einem Schützenverein, einer nicht vereinsgebundenen Geschichtswerkstatt und dem Trägerverein eines multifunktionalen Begegnungszentrums Beispiele erfolgreichen und gut geführten gesellschaftlichen Engagements kennen lernen
  • im Rahmen des Erfahrungsaustausches zwischen Teilnehmern und mit den Referenten überlegen können, was davon für eine attraktive und lebendige Vereinsarbeit übernommen werden kann.

 

In weiteren Werkstätten könnten dann u.U. konkrete Maßnahmen entwickelt werden.

 

Die Veranstaltung soll an einem Samstag einen Zeitraum von ca. 5 – 6 Stunden abdecken, unterbrochen durch eine Mittagspause.

Nach einem Impulsreferat, welches das Thema eher aus globaler Sicht eines(r) externen Referenten(in) beleuchtet, sollen Praktiker aus dem Sauerland über ihre konkreten Erfahrungen referieren. Diese Referate sind angesetzt vor der Mittagspause mit jeweils kurzen Zeitansätzen für Rückfragen an die Referenten(innen).

 

Mit Rücksicht auf die zur Verfügung stehende Zeit einerseits und die beabsichtigte Einbeziehung der Teilnehmer, mit möglichst breit angelegten Diskussionen andererseits, muss die Redezeit der Referenten begrenzt sein (Impulsreferat etwa 30 Minuten, Praxisreferate ca. 15 Minuten). Näheres ist dem Programm (Anlage 1) und den Vorüberlegungen (Anlage 2) zu entnehmen.

 

Nach der Mittagspause sind die Erkenntnisse und Diskussionsansätze in drei Arbeitsgruppen zu vertiefen. Die AGs werden gebildet entsprechend den morgendlichen Praxisreferaten. Die Referenten(innen) werden gebeten, den AGs beizuwohnen und für Rückfragen zur Verfügung zu stehen. Die AGs werden moderiert von den Mitgliedern des Vorbereitungsteams. Details siehe Anlage 1.

 

Für die Arbeitsgruppen ist ein Zeitrahmen von 1 Stunde vorgesehen. Um 14.30 Uhr treffen sich alle im Forum. Dort berichten die Moderatoren aus ihren Arbeitsgruppen. Bewusst ist kein abruptes Ende der Veranstaltung geplant. Ab 15.00 Uhr sollen Kaffee und Kuchen die Teilnehmer animieren, Gespräche zu führen und Kontakte zu knüpfen. Danach kann die Veranstaltung langsam ausklingen.