DAK-Gesundheit Iserlohn informiert über regionale Unterschiede beim Anteil der planbaren Geburten
Iserlohn, 13. Januar 2013. Im Märkischen Kreis kommen im NRW-Vergleich am zweit meisten Babys per Kaiserschnitt zur Welt. Mit 39,76 Prozent hat der Kreis bei den planbaren Geburten den 2. höchsten Wert. In Nordrhein-Westfalen und auch deutschlandweit schwankt die Rate der planbaren Geburten beträchtlich. „Verantwortlich hierfür ist vor allem die unterschiedliche Risikobewertung der Geburtshelfer in den einzelnen Regionen“, so Andreas Düllmann von der Krankenkasse DAK-Gesundheit in Iserlohn.
Im Durchschnitt kommt heute jedes dritte Baby in Deutschland per Kaiserschnitt zur Welt. In manchen Regionen ist dies sogar bei fast jeder zweiten Geburt der Fall. Die Bertelsmannstiftung hat Zahlen des Statistischen Bundesamtes und Versichertendaten aus den Jahren 2007 bis 2010 ausgewertet und dabei im Bundesvergleich große Unterschiede ausgemacht. So schwankt die Rate von weniger als 20 Prozent in Teilen der neuen Bundesländer bis fast 50 Prozent in Gebieten von Rheinland-Pfalz, Bayern und Niedersachsen. In Nordrhein-Westfalen erblickten im Rhein-Sieg-Kreis mit 23,76 Prozent die wenigsten Kinder nach einer „sectio caesarea“ das Licht der Welt.
Medizinisch nicht immer notwendig
Experten diskutieren, ob wirklich jede dieser Operationen medizinisch notwendig ist. Während der Schwangerschaft oder unter der Geburt können selbstverständlich Situationen entstehen, in denen ein Kaiserschnitt unvermeidbar ist, um das Leben von Mutter und Kind zu schützen. Aber in anderen Risikosituationen wäre auch eine natürliche Geburt möglich. Nach der Studie der Bertelsmannstiftung ist in diesen Fällen die individuelle Risikobewertung der Geburtshelfer ausschlaggebend. Die Ärzte haben einen Ermessensspielraum, den sie offensichtlich ganz unterschiedlich nutzen. „Uns fehlen in Deutschland einheitliche Richtlinien, wann ein Kaiserschnitt notwendig ist und wann nicht“, sagt Andreas Düllmann, Chef der DAK-Gesundheit in Iserlohn.
Zudem lassen auch immer mehr Frauen einen Kaiserschnitt auf eigenen Wunsch vornehmen. Die Motive dafür sind unterschiedlich und reichen von Angst vor den Schmerzen über befürchtete Auswirkungen auf den Beckenboden. Für mache Frauen ist auch die Planbarkeit einer solchen Geburt sehr attraktiv.
Info-Broschüre im Internet
Dabei ist ein Kaiserschnitt alles andere als ein harmloser Eingriff, betont Düllmann. „Die Operation hat die üblichen Risiken, wie Narkoseprobleme, Infektionen und Thrombosen.“ Darüber hinaus kann ein Kaiserschnitt aber auch lang anhaltende Wund- und Narbenschmerzen, Blutungen und Fruchtbarkeitsstörungen mit sich bringen. „Werdende Eltern sollten diese Aspekte berücksichtigen und sich vorab ausführlich informieren“, rät Düllmann. Eine gute Entscheidungshilfe ist die Broschüre „Kaiserschnitt: Ja! Nein! Vielleicht!“. Sie stellt alle Risiken und möglichen Folgen einer Kaiserschnittgeburt gut verständlich dar und kann bei der DAK-Gesundheit unter www.dak.de kostenlos heruntergeladen werden.