Arnsberg-Bruchhausen. Der Löschzug Bruchhausen bewältigte am 28. April mehrere Übungsszenarien bei dem neu eröffneten Autohaus Schulte. Dabei wurden drei Gruppen gebildet, welche unterschiedliche Aufgabenstellungen abzuarbeiten hatten. Ziel dieser Aufteilung der Übung in einzelne Abschnitte war es, die Truppführer, welche ein erhebliches Potenzial in der Einsatzstärke des Löschzugs Bruchhausen darstellen, auf der Grundlage ihrer aktuellen Qualifikation und langjährigen Einsatzerfahrung mit den Aufgaben eines Gruppenführer vertraut zu machen sowie ihre Kenntnisse zu er- weitern und zu vertiefen. In der ersten Gruppe, welcher der örtliche Einheitenführer Benjamin Hugo vorstand, wurde der Führungsvorgang sowohl in seiner theoretischen als auch in seiner praktischen Anwendung vermittelt. Hier galt es, eine eingeklemmte Person patienten- schonend unter einem PKW zu befreien und eine Erstversorgung durchzuführen. Um ein Gespür für die Lage zu bekommen, hatte jeder Truppführer die Aufgabe, durch eine Erkundung und Lagefeststellung unter Berücksichtigung der erkannten Gefahren sowie der ihm zur Verfügung stehenden Personalstärke und Einsatzmittel einen auf die Lage abstimmten Einsatzbefehl zu formulieren. In der zweiten Gruppe, die von Unterbrandmeister Thomas Wiesenthal geleitet wurde, musste eine verletzte Person aus einer Lackierstraße unter Einsatz von Umluft unabhängigem Atemschutz befreit werden. Schwerpunkte bei dieser Übungseinheit waren der richtige Umgang mit der Atemschutzüberwachungstafel sowie die Beurteilung und Auswahl der korrekten Rettungsgeräte durch den Angriffstrupp, um eine größtmögliche Einsatz-Effizienz zu erzielen. Als neutraler Beobachter wurde dieser Übungsabschnitt von Hauptbrandmeister Ludger Müller begleitet. Dieser stand beratend zur Verfügung und konnte Fehlerquellen neutralisieren, analysieren und ab- schließend in der Gruppe besprechen.
Die Gruppe beschäftigte sich zudem mit dem Einsatz des neuen Einsatzwörterbuchs der Arnsberger Feuerwehr. Seine Anwendung wurde in lockerer Atmosphäre erprobt, um etwaige Hemmschwellen bei der Anwendung einer fremden Sprache möglichst zu vermeiden. Hierbei zeigte sich, dass für die korrekte Anwendung der Sprache auch ein gewisses Maß an Übung erforderlich ist. Da sich im Kern-Ausrückebezirk des Löschzugs Bruchhausen Migranten mit russischen Wurzeln befinden, wird künftig auch hier ein Schwerpunkt in der Ausbildung gesetzt werden. Diese Übungseinheit kann von den Wehrleuten auch zu Hause durchgeführt werden, da sich das Einsatzwörterbuch im Downloadbereich der Internetseite der Arnsberger Feuerwehr befindet und so jedem Interessierten auf seinem Heim-PC zur Verfügung steht. In der dritten Gruppe wurde unter der Leitung von Unterbrandmeister Thomas Voß der Einsatz der dreiteiligen Schiebleiter geübt. Als beratender Gruppenführer stand ihm Hauptbrandmeister Philipp Clauß zur Seite. Schwerpunkte der Übung waren hier die korrekte Vornahme der Leiter durch klar definierte Kommandos, die korrekte Sicherung und Begehung der Leiter sowie ihr unfallsicherer Transport und Verladung auf dem Fahrzeug. Als zweiter Schwerpunkt wurde der Transport von wasserführen- den Armaturen wie zum Beispiel einem Strahlrohr über Höhen unter Anwendung der richtigen Knoten als Absicherung geübt. Eine abschließende Besichtigung des Autohauses Schulte verbunden mit einem Dank an den Inhaber Christian Schulte für die Gelegenheit, dort praxisnah zu üben, rundete den Übungsabend ab. In naher Zukunft wird der Löschzug Bruchhausen gemeinsam mit der Löschgruppe Niedereimer als drittgrößter Basislöschzug aus einem neu errichteten Gerätehaus im Niedereimerfeld zu seinen Einsätzen ausrücken. Durch die sehr gute zentrale Lage innerhalb der Stadt Arnsberg wird er auch ein wichtiges Bindeglied zwischen den Basislöschzügen der beiden großen Zentren der Gesamt-Stadt darstellen und dadurch ein wichtiger Baustein zur Umsetzung des aktuellen Brandschutzbedarfsplanes sein. Darauf werden die zukünftigen Übungseinheiten des Basislöschzugs abgestimmt.