„Das Mädchen Wadjda“ – Filmabend im „Lila Salon“ am kommenden Dienstag

Iserlohn. In der Reihe „Lila Salon“ wird am kommenden Dienstag, 1. April, im Varnhagenhaus an der Piepenstockstraße 21 der Film „Das Mädchen Wadjda“ gezeigt. Beginn ist um 19.30 Uhr.

 

Zum Inhalt:

Jeden Tag, wenn Wadjda in ihrer Heimatstadt Riad zur Schule geht, führt sie ihr Weg an einem Spielzeuggeschäft vorbei, das ein grünes Fahrrad anbietet. Dabei schlägt ihr Herz jedes Mal höher, denn dieses grüne Fahrrad zu besitzen, würde auch bedeuten, sich endlich gegen den Nachbarsjungen Abdullah durchzusetzen und ihm, schnell wie der Wind, davon flitzen zu können. Obwohl es Mädchen untersagt ist, Fahrrad zu fahren, heckt Wadjda einen Plan aus, wie sie mit verbotenen Geschäften auf dem Schulhof Geld für das Fahrrad verdienen kann.

Doch ihre Machenschaften fliegen auf, es droht ein Schulverweis und die Hoffnungen auf das Geld sind dahin. Wadjda bleibt nur eine Chance: Sie muss den mit einem hohen Preisgeld dotierten Koran-Rezitationswettbewerb der Schule gewinnen. Mit viel Eifer und Erfindungsgeist macht sie sich an die Aufgabe, vermeintlich fromm zu werden. Und so hat sie auch keine Augen für die Probleme der Mutter, die zu verhindern versucht, dass ihr Mann sich eine zweite Frau nimmt. Doch ebenso wie ihre mutige Tochter erkennt auch Wadjdas Mutter, dass sie letztlich auf sich alleine gestellt ist und einen steinigen Weg einschlagen muss, um für sich und ihre Tochter eine selbstbestimmte Zukunft zu erkämpfen.

 

Mit ihrem Debütfilm erzählt die saudische Regisseurin und Drehbuchautorin Haifaa Al Mansour die berührende Geschichte des zehnjährigen Mädchens Wadjda, das am Stadtrand von Riad aufwächst und mit Mut und Witz ihre eigenen Träume entgegen strenger Konventionen zu verwirklichen weiß.

Der Film zeichnet ein differenziertes und authentisches Bild vom Leben der saudischen Frauen und vermittelt eine einmalige Innenansicht der dortigen Kultur und Gesellschaft.

In Saudi Arabien wird ihre Tätigkeit gleichermaßen gepriesen wie geschmäht – dafür, dass Al Mansour Tabuthemen wie Toleranz oder die Gefahren von Orthodoxie öffentlich anspricht. In ihren Film- und Fernseharbeiten sowie ihren Artikeln befasst sie sich immer wieder mit der Stellung der Frauen in Saudi Arabien und erhebt für sie ihre Stimme. Haifaa Al Mansour ist das Sprachrohr für den weiblichen Teil der Gesellschaft, dem sie endlich Gehör verschaffen möchte.

 

Alle Interessierten sind herzlich zum Filmabend eingeladen. Der Eintritt kostet acht Euro (ermäßigt sechs Euro). Veranstalterinnen sind die Gleichstellungsstelle der Stadt Iserlohn und die Frauenarbeit im Evangelischen Kirchenkreis Iserlohn.