Iserlohn. Nachdem die Iserlohnerinnen im letzten Jahr auf die Nachbarstädte ausweichen mussten, um den Internationalen Frauentag zu feiern, werden sie von der Gleichstellungsstelle mit Unterstützung etlicher Kooperationspartnerinnen nun gleich vierfach für diese „Zwangspause“ entschädigt: Mit einem Theaterabend im Gewölbekeller, dem Frauenfest zum 8. März im Varnhagenhaus, einer Podiumsdiskussion über und mit Frauen in der Politik und einem Workshop für Frauen „auf halber Strecke“ sollte für jeden Geschmack eine passende Veranstaltung im Programm sein.
Den Anfang macht am Donnerstag, 6. März, Arthur Schnitzlers „Fräulein Else“, eine der bedeutendsten Erzählungen des 20. Jahrhunderts, die von der Münsteraner Schauspielerin Gabriele Brüning in einer organischen Verbindung aus Schauspiel und Lesung in Szene gesetzt wird: Spannend wie ein Krimi, dramatisch wie eine Tragödie und dabei leicht und prickelnd wie ein Glas Champagner. Die schillernde Figur der 19-jährigen Else betritt um 19.30 Uhr die Bühne im Haus Letmathe, Hagener Straße 62. Karten gibt es im Vorverkauf ab dem 3. Februar in der Stadtinformation, Bahnhofsplatz 2, und in der Büchereizweigstelle im Haus Letmathe.
Unter dem Titel „Brot und Rosen“ steht am Samstag, 8. März, das Internationale Frauenfest, das um 18 Uhr im Varnhagenhaus an der Piepenstockstraße beginnt. 1912 haben Textilarbeiterinnen in den USA zum ersten Mal ein Lied gesungen, das bis heute so etwas wie die inoffizielle Hymne des Frauentages ist. Darin fordern sie „Brot und Rosen“, nicht nur die Sicherung ihrer materiellen Existenz, sondern Zugang zu allem, was das Leben ausmacht. Seitdem haben Frauen überall auf der Welt solidarisch an vielen Fronten gekämpft und eine Menge erreicht. Das ist auf jeden Fall ein Grund zum Feiern: Mit Gästen, Liedern und Tänzen aus aller Frauen Länder und mit einem internationalen Buffet. Auch für diese Veranstaltung beginnt der Vorverkauf am 3. Februar, Karten gibt es in der Stadtinformation.
Zwischen Bundestags-, Europa- und Kommunalwahl sorgt das über Monate anhaltende Wahlkampfgetöse aller Parteien für reflexartiges Desinteresse an Politik – und das nicht nur bei ohnehin politikverdrossenen Menschen. Deshalb soll es bei der Podiumsdiskussion „Frauen Macht Politik“ auch nicht um Wahlversprechen und Parteiprogramme gehen, sondern um die Frage, ob Frauen anders Politik machen, ob sie anders mit Macht umgehen, ob es Frauenthemen gibt, die Männer nicht verstehen, mit welchen Zielen und Idealen Frauen in die Politik gehen und ob es dort sowas wie Geschlechterkampf überhaupt noch gibt?
Dr. Walter Wehner, Moderator der Reihe „Iserlohn kontrovers“ und Judith Heilmaier, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Iserlohn, diskutieren darüber mit Politikerinnen aus verschiedenen Parlamenten, Parteien und Generationen am Dienstag, 11. März, ab 18 Uhr im Fanny-van-Hees-Saal der VHS im Stadtbahnhof. Um eine Anmeldung in der Gleichstellungsstelle unter 02371/217-1330 oder -1331 wird gebeten.
Während manche Männer die Midlife-Crisis mit Mororradführerscheinen oder jüngeren Geliebten zu bewältigen versuchen, machen Frauen… ja, was eigentlich? Im Idealfall machen sie sich Gedanken, schütten ihren Rucksack aus und betrachten den Inhalt. Darum geht es in dem Workshop „Auf halber Strecke“. Mit ganz unterschiedlichen und manchmal ungewöhnlichen Methoden, Fragen, Anregungen und Übungen hilft die Referentin Sabine Plücker, Heilpraktikerin, beim Aufräumen und Entdecken: Stolz sein auf das Erreichte, Überflüssiges mutig aussortieren, neu ordnen und Platz für die Ideen und Herausforderungen der zweiten Lebenshälfte schaffen.
Der Workshop in Kooperation mit der Volkshochschule Iserlohn findet statt am Samstag, 22. März, von 10 bis 16 Uhr. Anmeldungen sind nur über die VHS (Kursnummer 141_10208 FRAUEN) möglich.
Nähere Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen und den Kooperationspartnerinnen gibt es auch unter www.gleichstellungsstelle-iserlohn.de.