Erster Vorschlag für eine Neuorganisation der Wirtschaftsförderung in Sundern

Sundern. „Es wird Zeit nach vorne zu blicken“, fordert die SPD Fraktion im Rat der Stadt Sundern „auch wenn rund um den Finanzskandal in Sundern noch viel Aufklärungsarbeit erforderlich ist.“ Die SPD will zukünftig sicherstellen, dass die politische Steuerung der Wirtschaftsförderung über die von den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Sundern gewählte Vertretung gegeben ist. Für die Menschen in Sundern sei nicht nachvollziehbar, warum der Rat in vielen wichtigen Entscheidungen nicht einbezogen wird. „Und die öffentliche Diskussion zeigt, dass die Menschen Politik in der Verantwortung sehen“, so Jürgen ter Braak, Fraktionsvorsitzender. Dafür gelte es jetzt wieder die Strukturen zu schaffen. Die SPD schlägt daher vor die Wirtschaftsförderung in Sundern in drei Säulen zu gliedern. Schaffung und Erhalt einer wirksamen touristischen Infrastruktur im gesamten Stadtgebiet soll zukünftig in der Säule „Tourismus“ organisiert werden. Einzelhandelsförderung und Innenstadtvermarktung haben für die strategische Ausrichtung dieser Stadt einen so hohen Stellenwert, dass es sich lohnt dies als Kerngeschäft für die zweite Säule zu definieren. Zu den Kernaufgaben in dieser Säule gehören die Abstimmung der Interessen des Einzelhandels, die Optimierung des überregionalen Marktauftrittes sowie die Weiterentwicklung der Innenstadtdarstellung. In der dritten Säule sollen Industrie, Handwerk, Dienstleistung, Kultur- und Kreativwirtschaft begleitet werden. Hier stehen die wichtigen Zukunftsherausforderungen auf der Tagesordnung und müssen vor allem im überregionalen Bereich mit Nachdruck vertreten werden. Aber auch in der Stadt Sundern muss Wirtschaftsförderung eine deutlichere Position einnehmen. So gilt es nicht nur jahrelang über die zukünftigen Gewerbeflächen zu diskutieren. Eine aktive Wirtschaftsförderung muss für Akzeptanz werben. Ebenso gewinnt das Thema Fachkräftesicherung an Bedeutung. Im Standortwettbewerb muss Sundern sich für die Zukunft einfach besser aufstellen.

 

Die Gesellschaftsform zur optimalen Aufgabenerledigung in den jeweiligen Säulen muss im Einzelnen festgelegt werden und regelmäßig, mindestens in jeder Wahlperiode einmal, kritisch hinterfragt werden. „Ganz zentral ist für uns die Forderung, dass die politische Steuerung spätestens nach der Kommunalwal wieder über den Rat, bzw. über den nach Satzung für Finanzen und Wirtschaftsförderung zuständigen Hauptausschuss erfolgen muss. Hierüber werden wir in der kommenden Kommunalwahl die Bürgerinnen und Bürger abstimmen lassen, “ erläutert Michael Stechele, Vorsitzender des SPD Stadtverbandes in Sundern. Dem Hauptausschuss will die SPD eine Stabstelle zur Seite stellen, die die operative Steuerung der drei Säulen der Wirtschaftsförderung übernimmt,

 

sowie für die Produktentwicklung zuständig sein wird. „Insgesamt wollen wir weder zusätzliches Geld, noch zusätzliches Personal einstellen, sondern die vorhandenen Ressourcen wirkungsvoller einsetzen“, ergänzt Manfred Schlicker, Geschäftsführer der SPD Fraktion in Sundern die Konzeptdarstellung. Die SPD hat den entsprechenden Antrag für die Sondersitzung des Hauptausschusses am kommenden Donnerstag eingebracht, der Bürgermeister will dies aber erst in der nächsten regulären Sitzung besprechen.