7. Städtisches Sprachcamp: „Die Forscher vom Wiesengrund”

7. Städtisches Sprachcamp: „Die Forscher vom Wiesengrund”

Iserlohn. 47 Schüler und Schülerinnen der Grundschule Im Wiesengrund, der Südschule und der Grundschule Bömberg erlebten in den Herbstferien das 7. Städtische Sprachcamp, das zum ersten Mal in der Waldschule des Märkischen Kreises stattfand. Die Stadt Iserlohn bietet diese zweiwöchige Veranstaltung jährlich für Grundschüler mit ausländischer Herkunft an. Auf spielerische Weise soll die deutsche Sprachfähigkeit der Kinder verbessert und der Wortschatz erweitert werden.

Das Motto des diesjährigen Sprachcamps lautete „Die Forscher vom Wiesengrund“. Die „Forschungsreise“ führte die Kinder in den „Zauberwald“ oberhalb der Waldschule. Über den selbst gebauten Waldvorhang betraten sie den Wald, frühstückten auf ihren Waldsofas oder auf Bäumen. Sie erkundeten das Leben im Wald mit seinen Pflanzen, Bäumen, Ästen, Gräsern und Tieren. Für viele Kinder war es das erste Mal, dass sie so einen intensiven Kontakt zur Natur erlebt haben. „Von hier oben sieht man die ganze Welt“, „Ich will ewig hier bleiben, ich komme immer wieder“ oder „Wir haben küssende Bäume gesehen“, lauteten die Aussagen der Kinder.

Die Wortschatzerweiterung der Kinder war enorm, denn jeden Tag wurden unbekannte Pflanzen bestimmt (z.B. Johanniskraut, Rainfarn, Goldrute, Binsen, Pfeifengras) und Begriffe wie z.B. Rindenprofil erklärt. Die Kommunikationsfreude der Kinder wurde durch das gemeinsame Entdecken des Waldes, durch die Camplieder, durch Großgruppen-Spiele, das Bauen von Hütten, Waldjojos, Stockzwerge, Waldbilder uvm. herausgefordert. Artikel, Präpositionen, Umlaute, Einzahl und Mehrzahl wurden auf ungezwungene Weise, ganz ohne Arbeitsblätter, gelernt und durch das emotionale Erleben verankert.

Die Kinder fuhren täglich mit dem Bus zur Waldschule und wieder zurück zum Wiesengrund. Das Sprachcamp hatte täglich von 10 bis 15 Uhr geöffnet. Jeden Mittag stärkten sich die Kinder und ihre erwachsenen Begleiter und Begleiterinnen am warmen Buffet.

Bei stürmischem Wetter blieben die Kinder in der Waldschule, gestalteten Tagebücher und bastelten, sangen, lasen oder schrieben in ihrer Zweitsprache Deutsch. Die Kinder erhielten auf subtile Weise sprachliche Mittel an die Hand, die es ihnen ermöglichten, mehr Sicherheit in der deutschen Sprache zu erwerben.

Organisiert und inhaltlich ausgerichtet wurde das Sprachcamp von Jana Marek vom Ressort Generationen und Bildung der Stadt Iserlohn. Unterstützt wurden sie und das Team der Waldpädagogen der Waldschule MK Axel Dohmen und Katrin Jäger von Jutta Finkeldei (Leiterin des Camps, Heilpädagogin Südschule), Krista Krampe (Motopädin Südschule), Ina Krebs (Sozialpädagogin Grundschule Im Wiesengrund), Dilber Sahin und Selma Yilmaz (Lehramtsanwärterinnen Grundschule Im Wiesengrund), Seffi Menz-Schreiber (Motopädin), Steffi Rath (Lerntherapeutin), Alin Geitmann (Studentin, OGS Im Wiesengrund), Frauke Reiff (Hausaufgabenkraft OGS Saatschule), Nico Schreiber (Schüler), Sahra Fett (Schülerin von „Sprache verbindet“) und Christian Kissmer (Bundesfreiwilliger der Waldschule).

Am 31. Oktober endete das 7. Sprachcamp. Dazu wurden die Eltern in den Wald der Waldschule eingeladen. Die Kinder zeigten und erzählten ihnen ihre Erlebnisse der insgesamt neun Tage und erhielten eine Urkunde. Die Ergebnisse und Fotos werden in der Grundschule ausgestellt. Dies dient den Kindern als Gesprächsanlass und als Vertiefung der sprachlichen Fähigkeiten.

Die Firma C&A unterstützte das Sprachcamp in diesem Jahr mit einer Spende von 2 000 Euro. Durch den neuen Veranstaltungsort entstanden der Stadt höhere Kosten u. a. für die Verpflegung und die Busfahrten. Mit dieser Spende konnten den Kindern auch Regencapes und Gummistiefel zur Verfügung gestellt werden. Das Organisationsteam dankt allen Beteiligten für ihre Unterstützung und ihr Engagement.