Saisonauftakt in der Regionalliga: Totgeglaubte leben länger – RC Sorpesee dreht verloren geglaubtes Spiel gegen SV BW Dingden
Sundern Langscheid Sorpesee . 2,5 h waren gespielt in einem echten Volleyballkrimi im Schulzentrum Sundern, da schickte sich der RC Sorpesee in Person von Mannschaftsführerin Kirsten Platte an, dem Spiel gegen den SV BW Dingden eine letzte und entscheidende Wende zu geben. Mit einer Energieleistung drehte das Team vom See den 7:9 Rückstand und ließ bis zum Ende des Spiels gegen einen bärenstarken Gast aus Dingden nur noch einen Punkt zu. Zuvor bot sich den zahlreichen Zuschauern in der Halle und beiden Betreuerteams ein Kampf, den man wohl nicht besser hätte inszenieren können. Blitzstart-Tod und Auferstehung so kann man das Geschehen aus Sicht des RC Sorpesee treffend zusammenfassen. Bis zum 17:10 im ersten Satz ging die Marschroute der Gastgeberinnen unter der Regie von Johanna Frikkel bestens auf. Druckvolle Aufschläge, variables Spiel und vor allem eine konstant gute Annahme setzten das Gästeteam um den stark coachenden Olaf Betting unter Druck. Der erste Satz geriet ab dem 22:22 zu einer Zitterpartie, die die am Ende hellwache Mannschaft vom Sorpesee aber für sich entschied. 25:23 die 1:0 Satzführung und ein toller Start in die Regionalligasaison. Danach spielte für sehr lange Zeit nur noch ein Team in Sundern und das war der bärenstarke Gast von der holländischen Grenze. Perfekte Organisation in Abwehr und Annahme, starke Aufschläge und endlos viele Lösungsmöglichkeiten im Angriff trieben den RCS zur Verzweiflung. So war dem jungen Team aus dem HSK die Verkrampfung ab Satz 2 zunehmend anzusehen. Was man auch anpackte es schienen immer die entscheidenden Zentimeter zu fehlen. Über Außen rackerten Nicole Freiburg, Katharina Schulte-Schmale und Leonie Hoffmann, über die Mitte wehrten sich Franziska Meier, Kirsten Platte, Tabea Thielmann und Johanna Voß nach Kräften, im Zuspiel probierte Johanna Frikkel einen Trick nach dem anderen und Diagonal lieferte sich Kimmi Drewniok ein aufreibendes Duell mit der Linkshänderin des Gästeteams, die ebenfalls auf der Diagonalen zum Einsatz kam. Lisa Hennecke versuchte den Laden in Abwehr und Annahme zusammenzuhalten aber alle Bemühungen fruchteten nicht. Satz 2 und 3 gingen an die Gäste und beim 16:9 für Dingden in Satz 4 war die Nullrunde für die meisten Beobachter in der Halle und nach ehrlicher Aussage nach dem Spiel auch für das Schiedsgericht gebucht: „Dingden eine Nummer zu groß für den RCS“ hätte die Schlagzeile heißen können aber es kam anders… Es war wieder einmal einer dieser Volleyballabende, die man nur in Sundern erleben kann. Die Fans trieben die Mannschaft an, von der Bank lenkte Linus Tepe die Aufschläge in immer besseren taktischen Varianten und Physio Anne Schmitz fieberte bei jedem Punkt mit. Der RCS kam zurück, mit einem Kraftakt und einer mentalen Stärke, die vielen ein Kopfschütteln und Augenreiben abnötigte, kämpfte man sich Punkt für Punkt heran. Beim 22:23 war die Lücke fast geschlossen, beim 22:24 stand man aber wieder mit dem Rücken zur Wand. Was folgte war Spannung pur, man hätte die Luft auf dem Centercourt schneiden können. Die Halle brannte, und die nach Satzbällen des RCS und Matchbällen für Dingden sicherte sich der RCS den vierten Satz mit 30:28. Plötzlich war es wieder da das Funkeln in den Augen und man ließ sich trotz des erneuten Rückstandes nicht mehr verunsichern. Der RCS war zurück und schaffte es mit vereinten Kräften tatsächlich eins der kampfstärksten Teams der Liga sprichwörtlich niederzuringen. Die fantastische Kulisse im Sportzentrum tat ihr übriges, und beim 15:10 brachen beim Team alle Dämme. Was bleibt sind zwei wertvolle Punkte und die Gewissheit, dass der Glaube Berge versetzen kann. So kann man sich freuen auf die nächsten Auftritte des RCS und weitere denkwürdige Spiele, die man am besten gemeinsam übersteht. Für den RCS aktiv: Kimberly Drewniok, Nicole Freiburg, Johanna Frikkel, Lisa Hennecke, Leonie Hoffmann, Franziska Meier, Kirsten Platte, Katharina Schulte-Schmale, Tabea Thielmann, Johanna Voß, Linus Tepe und Anne Schmitz