„Unbedenklichkeitserklärung“ für das Abfallmaterial zum Bau des Sportplatzes in Bestwig

„Unbedenklichkeitserklärung“ für das Abfallmaterial zum Bau des Sportplatzes in Bestwig
Hochsauerlandkreis. Bestwig. Meschede. Nach sechs Wochen (am 10.09.2013) beatwortete die Kreisverwaltung die Anfrage der Sauerländer Bürgerliste (SBL/FW) vom 30.07.2013 zum Thema „Abfalltransporte und Gießereisande“. Wir fassen kurz zusammen:
Material unbedenklich?
Ja! Es handelt sich demnach bei den Gießereiabfällen, die über viele Wochen von der Deponie „Waldstraße“ in Meschede für den Bau eines neuen Sportplatzes nach Bestwig transportiert worden sind, um Material für eine Deponie der Klasse DK 0. Der Vorhabenträger hat zu dokumentieren, dass das eingebaute Material schadlos ist. Eine behördliche Kontrolle durch den Fachdienst Abfallwirtschaft/Bodenschutz, angesiedelt bei der Kreisverwaltung, erfolgte auch.
Kontrolle?
Ja! Durch Eigenüberwachung durch das für die Erdarbeiten beauftragte Bauunternehmen und durch Probenentnahmen und Untersuchungen der Gießereialtsande durch ein Ingenieurbüro und Laboratorium aus Lippstadt, sowie begleitende „Bodenuntersuchungen/Prüfung der Erreichten Verdichtungen“ durch ein Ingenieurbüro für Geotechnik und Baustoffprüfung aus Münster.
Art und Ergebnisse der Prüfungen?
Teils so, teils anders! Die Überwachung durch den Fachdienst erfolgte durch Begehung der Baufläche. „Organoleptische Auffälligkeiten von Bedeutung wurden nicht festgestellt.“ Probeentnahmen erfolgten in der Regel nach monatlichen Anlieferungen und ergaben, dass die Vorgaben der LAGA M 20 für Gießereisande eingehalten wurden. Einige Analyseergebnisse weisen Überschreitungen des Parameters Fluorid auf. Sie bedürfen noch einer gutachterlichen Bewertung.
Transportgenehmigungen/Entsorgungsnachweise?
Nein! Das für die zahlreichen Abfalltransporte zwischen der Deponie in Meschede und Bestwig beauftragte Bauunternehmen hat keine Beförderungserlaubnis, benötigte sie in diesem Fall aber auch nicht, weil es sich bei den Gießereisanden nicht um gefährlichen Abfall im Sinne der Abfallverzeichnisverordnung handelte. Entsorgungsnachweise nach der Nachweisverordnung liegen nicht vor. Dafür bestand kein Anlass, weil es sich nicht um gefährliche Abfälle handelte.
Ist das Bauunternehmen ein Entsorgungsfachbetrieb?
Nein! Denn für den Transport von Gießereialtsanden ist keine Zertifizierung erforderlich.
Nachweis über die Zahl der Abfalltransporte und der Menge?
Ja und nein! Laut einer Aufstellung von Martinrea Honsel Germany GmbH wurden 136.700 t Material von der Deponie in Meschede nach Bestwig transportiert. Die genaue Zahl der LKW-Fahrten ist dem HSK nicht bekannt.
Auf den plötzlichen Bergrutsch an der Stelle des neuen Sportplatzes ging der Hochsauerlandkreis in seinem Schreiben nicht ein. Aber danach hatte die SBL ja auch nicht gefragt. Auch wenn wir manchmal das Haar in der Suppe suchen, mit einer Abfall-Lawine haben selbst wir nicht gerechnet!
Wir wünschen dem TuS Velmede-Bestwig viel Glück und gute Nerven mit seinem Sportplatz!
Klick:
http://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-meschede-eslohe-bestwig-und-schmallenberg/erdrutsch-am-neuen-sportplatz-id8315883.html
Quelle: Sauerländer Bürgerliste (SBL)