Enkhausen. In der Enkhauser Schützenhalle fand am 21. Oktober der Sunderner Stadtfeuerwehrverbandstag statt. Ausrichter der Veranstaltung, die vom Musikverein Hachen musikalisch umrahmt wurde, war die Löschgruppe Hachen. Der Verbandsvorsitzende Dominik Vielhaber begrüßte zu Beginn des Abends die zahlreichen Feuerwehrmänner und -frauen der 14 Stadtteileinheiten der Feuerwehr der Stadt Sundern – ebenso Vertreter der Stadtverwaltung, von DLRG, DRK und THW, des Feuerwehrverbandes Hochsauerlandkreis sowie aus der Politik.
Nichts schlägt stärker als das Herz eines Ehrenamtlichen
Zu Beginn des aufgrund der pandemischen Lage erstmals seit 2019 wieder ausgeführten Verbandstages gab der Leiter der Feuerwehr Sundern Jürgen Voss einen Rückblick auf die Einsatzereignisse der zurückliegenden Jahre. Dabei brachte er insbesondere die Starkregen- und Hochwasserlage im Juli 2021 mit überfluteten Straßen, Firmengeländen und Sportplätzen, Gebäudebränden, vollgelaufenen Kellern und Häusern sowie die Waldbrandlagen im Sommer 2022, unter anderem mit dem mehrtägigen Großeinsatz im Ortsteil Stemel in Erinnerung und dankte den Einsatzkräften für ihre Einsätze zu jeder Tages- und Nachtzeit und ihr ehrenamtliches Engagement bei der Erfüllung derart schwieriger Aufgaben zum Schutz von Bürgern und Gütern in der Stadt Sundern.
„Nichts schlägt stärker als das Herz eines Ehrenamtlichen“, so zitierte Jürgen Voss punktgenau die Arbeit der Kameradinnen und Kameraden, die allein im Jahr 2022 zu 302 Einsätzen alarmiert worden sind. Die Feuerwehr Sundern sei zu einer großen Gemeinschaft zusammengewachsen, die Dank der Kinderfeuerwehr und der Jugendfeuerwehr auch im Nachwuchsbereich exzellent und zukunftssicher aufgestellt sei. Sein besonderer Dank galt hier den Teams um Alexandra Erner (Kinderfeuerwehr) und Fabian Lübke (Jugendfeuerwehr). Nach fast einjähriger Tätigkeit in der neuen Wehrleitung richtete Jürgen Voss schließlich auch Dankesworte an die Verwaltung der Stadt Sundern. Die Zusammenarbeit sei, nach teils zerrütteten Verhältnissen, wieder vertrauensvoll und effektiv.
Unverrückbare Priorität: Hohes Niveau an Sicherheit
Die Beigeordnete der Stadt Sundern, Frau Dr. Jaqueline Bila, dankte in Vertretung des krankheitsbedingt verhinderten Bürgermeisters Klaus-Rainer Willeke den Feuerwehrmitgliedern für ihren unermüdlichen wie fachlichen Einsatz mit Herz und Treue zum Ehrenamt sowie ihre Zuverlässigkeit und Selbstlosigkeit. Auch von Seiten der Verwaltung galt es ausdrücklich die zuverlässige Zusammenarbeit mit der Leitung der Feuerwehr zu erwähnen. Unverrückbare Priorität der Stadt Sundern sei es, auch in Zukunft die Arbeit der freiwilligen Feuerwehr auf höchstem Niveau zu gewährleisten.
Klaus Kaiser, Mitglied des Landtages, verwies in seinen Worten auf die Realitätsveränderungen. Waldbrand- und Hochwasserlagen seien heutzutage keine Ausnahme, sondern eher die Regel im Einsatzalltag der Freiwilligen Feuerwehren. Das Land NRW sei bemüht, eine vernünftige Finanzierung zu besorgen, um das Ehrenamt zu erhalten und zu stärken.
Westenergie AG sagt Danke
Dankesworte auch vom Kommunalmanager Johannes Kobeloer der Westenergie AG. Er hob die brisante Einsatzlage bei dem großen Waldbrand im Sommer 2022 in Stemel hervor. Der Einsatz der Freiwilligen Feuerwehr habe verhindert, dass eine 110-kV-Hochspannungsleitung, die direkt über den Einsatzort führt, hätte abgeschaltet werden müssen. „Eine Abschaltung hätte zu einem vollständigen Stromausfall für die angebundenen Orte Sundern, Hachen, Balve und Neuenrade mit unermesslichen Folgen geführt“, so Kobeloer. Als äußeres Zeichen ihres Dankes sponsorte die Westenergie AG auf dem Verbandstag einen kleinen Imbiss.
Jubilare
Der wichtigste Tagesordnungspunkt und festliche Tradition war die Auszeichnung von Mitgliedern für ihren langjährigen Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr. Für 25- und 35-jährigen aktiven Dienst konnten insgesamt 30 Kameraden eine Urkunde und einen Orden entgegennehmen. Eine besondere und in Sundern erstmalige Auszeichnung konnte dem Kameraden Franz Clute überreicht werden, der auf insgesamt 50 Jahre aktiven Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr zurückblickt. Begonnen hat er seine Laufbahn noch bei der Feuerwehr der Stadt Allendorf, die mit der kommunalen Neugliederung in den 1970er Jahren in der Stadt Sundern aufgegangen ist. Im Detail wurden folgende Kameraden ausgezeichnet:
- 50 Jahre: Franz Clute (LG Allendorf)
- 35 Jahre: Thorsten Jochheim, Peter Roters, Ralf Schirp (alle LG Hachen); Burkhard Köster (LG Linnepe); Michael Zimmermann (LG Stemel); Rolf Betzinger (LG Stockum); Michael Müller, Jürgen Scheffer (beide LZ Sundern); Robert Gördes, Christian Japes (beide LG Westenfeld)
- 25 Jahre: Tobias Fidrich, Detlef Fringes, Markus Gründler, Thomas Krick, Sebastian Krüger, Volker Lange, Timo Schulte (alle LG Amecke); Bernd Schulte, Hermann-Josef Tebbe (beide LG Endorf); Hartmut Tigges (LG Hagen); Sebastian Schröder, Peter Wey (beide LG Stemel); Stephan Buchheister, Carsten Fischer, Bernd Nückel, Tobias Renftl, Dominik Rüther (alle LZ Sundern); Simon Schulte-Japes, Tobias Pscheidt, Christopher Schmoll (alle LG Westenfeld).