Meschede. Noch sind die kleinen Walnussbäume winzig, die Emma und ihre Kolleginnen und Kollegen von der Jugendfeuerwehr Eversberg-Wehrstapel im Mescheder Stadtforst im Bereich des Lörmecketurms in die Erde pflanzen – „aber im nächsten Jahr werden sie schon dreimal so hoch sein“, weiß Stadtförster Roland Wiese. Mehr als 10.000 junge Bäume sind jetzt im Umfeld des Lörmecketurms gepflanzt worden.
Esskastanien, Walnussbäume, Hainbuchen, Küstentannen, Douglasien, Eichen und andere Baumarten – was momentan als Setzlinge in den Boden kommt, soll irgendwann einmal ein artenreicher Mischwald werden. Dafür arbeitet die Kreis- und Hochschulstadt Meschede mit der Initiative „WaldLokal“ zusammen: Am Lörmecketurm hat die Stadt ein fünf Hektar großes Areal zur Verfügung gestellt. Die jungen Bäume kommen vom „WaldLokal“, wo sich Bürgerschaft, Vereine, Schulen oder andere Gruppen an der klimastabilen Wiederaufforstung mit Spenden beteiligen können. Für die Stadt Meschede ist die Beteiligung am WaldLokal ein Baustein, um den Stadtfforst vielfältig und klimastabil aufzustellen. Im September hatte der Stadtrat einstimmig die zukünftige Strategie für eine nachhaltige Bewirtschaftung beschlossen.
15.000 Euro stehen zur Verfügung
Rund 10.000 Bäume sollten in diesem Jahr noch gepflanzt werden, hatten die „WaldLokal“-Geschäftsführer Mario Ernst und Andrea Tigges angekündigt. Diese „Mission“ ist mittlerweile erfüllt. Rund 15.000 Euro hat die Initiative dafür zur Verfügung gestellt. Neben professionellen Pflanz-Trupps hat sich auch die Jugendfeuerwehr beteiligt. Als „Forest for Future“ ist diese Aktion Teil des Dienstplans bei der Jugendfeuerwehr geworden, erläutert Carsten Neumann, stv. Stadtjugendfeuerwehrwart: „Damit wollen wir auch ein Zeichen setzen.“ Mehrere hundert Walnussbäume konnten so in die Erde kommen. Parallel dazu hatte die Jugendfeuerwehr zu Spenden für den Solidaritätsfonds der Feuerwehr in NRW aufgerufen, mit dem Flut-Opfer im Ahrtal unterstützt werden.
In einem benachbarten Bereich wachsen Esskastanien, ein Stück weiter Douglasien und Küstentannen. Das bringe nicht nur eine ökologische Vielfalt, erläutert Stadtförster Wiese: „Wenn eine Baumart ausfällt, ist nicht sofort der gesamte Bestand betroffen.“ Gesetzt werden die Bäume in so genannten „Klumpenpflanzungen“. Dabei werden 40 bis 50 Bäume in einem „Klumpen“ gepflanzt – und im Umfeld gibt es reichlich Platz, dass sich hier auf natürlichem Weg Bäume ansiedeln. Der Vorteil: „Dann setzen sich genau die Baumarten durch, die zu dem jeweiligen Standort passen“, so Roland Wiese. Ziel sei dabei die Entwicklung von klimastabilen und vielfältigen Mischwäldern.
Initiative „WaldLokal“ weiter unterstützen
Und diese Entwicklung sei im Mescheder Stadtforst keineswegs abgeschlossen, unterstreicht Stadtförster Wiese: Im kommenden Jahr sollen noch einmal 100.000 Bäume gepflanzt werden. Ob dann die Jugendfeuerwehr wieder mit im Boot ist? „Eine Wiederholung ist jedenfalls nicht ausgeschlossen“, so Carsten Neumann.
Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen, aber auch Schulen und Vereine können das die Initiative „WaldLokal“ auch weiter unterstützen. Auf der Homepage www.waldlokal.com finden Interessierte verschiedenste Möglichkeiten, die große Aufgabe der Wiederaufforstung mit zu schultern.