Josef Schulte-Lohgerber, Gesellschafter der Firmen Gebrüder Schulte, Schulte Home und Schulte Duschkabinenbau in Sundern und Olsberg, wurde am 25. Juli 2021 90 Jahre alt und feierte gleichzeitig das100. Jubiläum seines Familienunternehmens.
Sundern. In Sundern geboren und aufgewachsen, absolvierte der Jubilar zunächst einen 18-monatigen Schlosserlehrgang in der Lehrwerkstatt in Hüsten und eine kaufmännische Ausbildung, bevor er 1953 in den elterlichen Betrieb einstieg.
Vom Gardinenstangen zum führenden Hersteller von Regalsystemen
Seit nunmehr 68 Jahren bestimmt er – getreu seinem Motto „Immer flexibel“ – die Geschicke seiner Unternehmen. Das 1921 gemeinsam von seinem Vater Josef und dessen Bruder Franz gegründete Unternehmen fertigte zunächst Gardinenstangen. Bis 1939 war die Belegschaft bereits auf 100 MitarbeiterInnen angewachsen. Nach dem Krieg wurden zudem einfache Produkte aus Draht, Rohr und Kunststoff hergestellt, bevor 1961 die Produktion von Regalsystemen begann. Heute ist Gebrüder Schulte nach eigenen Angaben der führende Hersteller von Regalsystemen in Deutschland.
Mitte der 70er Jahre gründete Josef Schulte-Lohgerber die Firma Schulte Duschkabinenbau in Olsberg. Zunächst wurden Duschabtrennungen aus Aluminium und Glas sowie Beschlagsysteme hergestellt und über die Firma Gebrüder Schulte verkauft. Mit Design, Qualität und Service zu bezahlbaren Preisen grenzte sich das Unternehmen sowohl von asiatischen Anbietern als auch von europäischen Wettbewerbern ab – „In den letzten 35 Jahren sind wir so zum führenden Anbieter in Europa geworden“, so der Jubilar. Im Jahr 2017 wurden die Unternehmensbereiche der Firma Gebrüder Schulte auf zwei Firmenaufgeteilt und die Geschäftsführung neu aufgestellt. Andrea Schulte und Hermann-Josef Schulte sind geschäftsführende Gesellschafter bei Gebrüder Schulte (Lagertechnik und Regalsysteme);Hermann-Josef Schulte und Joachim Schulte sind geschäftsführende Gesellschafter bei Schulte Home (Duschabtrennungen und Badartikel).
Familienunternehmen im Zeitalter der Digitalisierung
Josef Schulte-Lohgerber ist als Generalbevollmächtigter der Unternehmen oft in den Betrieben vor Ort und hat ein offenes Ohr für seine MitarbeiterInnen. Im 100. Jubiläumsjahr der Unternehmen Gebrüder Schulte und Schulte Home arbeiten rund 850MitarbeiterInnen am Standort Sundern. In den Schwesterfirmen sind weitere 900 MitarbeiterInnen an insgesamt sechs verschiedenen Standorten in Deutschland beschäftigt. Bei einer Exportquote von etwa 25 Prozent hat insbesondere das Thema Online-Vermarktung im In- und Ausland sowie der Bereich Dienstleistung/Logistik zum stetigen Wachstum der Unternehmen beigetragen. „Im Zeitalter der Digitalisierung wollen wir auch weiterhin die Werte eines Familienunternehmensbeibehalten und sehen dies als unseren wichtigsten Erfolgsfaktor für die Zukunft“, sagt Hermann-Josef Schulte.
Coronapandemie und Hochwasserkatastrophe
Der Standort Sundern/Sauerland spiele dabei eine besondere Rolle, „da es unsere Heimat ist und wir hier die Stärke einer langjährigen Zusammenarbeit mit engagierten MitarbeiterInnen einsetzen können. Insbesondere in den letzten 12 Monaten hat sich gezeigt, dass wir mit unserem Fokus auf den Standort Deutschland eine gute Entscheidung getroffen haben. Sicherheit, logistische Nähe und vertrauensvolle Teamarbeit haben uns bisher gut durch diese Jahrhundertkrise gebracht“, ergänzt Joachim Schulte.
Nach über einem Jahr in dem die Coronapandemie auch in den Unternehmen der Familie Schulte das Geschehen beherrschte brachte das Hochwasser in diesem Jahr eine neue Herausforderungen ungeahnter Dimensionen. Besonders die die Schulte Duschkabinenbau GmbH & Co. KG im Lindhövel in Sundern-Hachen traf es schwer. Hier stand die gesamte Produktion unter Wasser. „Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben auch hier mit angepackt wo sie nur konnten. Das war in der Katastrophe eine tolle Erfahrung“, so Hermann Josef Schulte.
Für die Zukunft wünscht sich der Jubilar, dass er, „bei hoffentlich guter Gesundheit“, weiterhin beratend seinen Söhnen und MitarbeiterInnen zur Seite stehen kann. Ihr gemeinsames Ziel: „Auch die nächste Generation soll die Chance bekommen, weiterhin erfolgreich im Sauerland arbeiten und wirtschaften zu können. Die Herausforderung wird darin bestehen, das Gleichgewicht zwischen Digitalisierung, Umwelt-, Mitarbeiter- sowie Kundenorientierung zu halten.“