Ruhrverband mit wenig Hoffnung auf Erhalt der noch vorhandenen Fichtenwälder am Möhnesee
Essen/ Möhnesee. Die sommerlichen Temperaturen rufen deutschlandweit wahre Plagegeister zurück auf den Plan: Der Fichtenborkenkäfer oder auch Buchdrucker (Ips typographus) macht sich kräftig an den noch verbliebenen Fichten im Forstrevier des Ruhrverbands am Möhnesee zu schaffen. Waren es zu Beginn des Jahres noch vier Hektar, die nicht befallen waren, haben neueste Begehungen durch das Forstteam gezeigt, dass nunmehr lediglich ein Hektar Fichten übriggeblieben ist. Die Häufchen von
Bohrmehl, die der Buchdrucker typischerweise hinterlässt, wenn er sich ins Fichtenholz bohrt, um dort Brutgänge für die Nachkommen anzulegen, ist Beleg für die zerstörerische Arbeit der Buchdrucker. Die von den Insekten angelegten Gänge unterbrechen die Versorgung zwischen Wurzel und Krone und sorgen dann in letzter Konsequenz für das Absterben des Baumes.
Nichts bleibt mehr übrig
Arne Heck, Forstrevierleiter des Ruhrverbands an der Möhnetalsperre zeigt sich nicht sonderlich optimistisch, dass der verbleibende Hektar Fichte im Ruhrverbandsrevier die Buchdrucker Invasion überleben wird: „Obwohl wir befallene Fichtenbestände in den vergangenen Jahren zeitnah aufgearbeitet haben, um eine weitere Ausbreitung des Borkenkäfers zu verhindern, tut es weh mitansehen zu müssen, dass von den einst 200 Hektar Fichtenbestand in unserem Forstgebiet am Möhnesee wohl nichts mehr übrigbleiben wird.“
Kaum Befall an weiteren Nadelbäumen
Einen kleinen Silberstreif am Horizont kann Arne Heck aber dennoch erkennen, denn bislang ist kein nennenswerter Borkenkäferbefall an weiteren Nadelbäumen wie Lärche, Douglasie oder Hemlocktanne zu verzeichnen. Hinzu kommt, dass der Ruhrverband bei der Aufforstung der Flächen, von denen die Fichte verschwunden ist, auf standortangepasste Baumarten wie beispielsweise die heimische Eiche, Lärche und Birke aber auch auf Baumarten wie Küstentanne, Esskastanie oder Walnuss setzt, um dem fortschreitenden Klimawandel begegnen zu können.