Brilon. Schon seit längerer Zeit befasst sich die Regionalverkehr Ruhr-Lippe GmbH sowie deren Aufgabenträger mit alternativen Antrieben für den Busverkehr. Erst Ende Februar stellte die RLG einen Wasserstoffbus vor. Nun geht die RLG noch einen Schritt weiter. Seit zwei Wochen ist am Betriebshof der RLG in Brilon ein Elektrobus stationiert. Dieser wird unter realen Bedingungen im Linienbetrieb getestet, um Erkenntnisse zum Einsatz von Elektromobilität im Stadt- und Regionalverkehr zu gewinnen.
300 Kilometer Reichweite
Das Fahrzeug des Modelltyps GX 337ELEC des Herstellers Iveco misst zwölf Meter und verfügt über eine 365kWh-Batterie. Damit erreicht der Elektrobus eine Reichweite von etwa 300 Kilometern. Eingesetzt wird der Elektrobus vornehmlich im Briloner Linienverkehr im Bereich Brilon, Scharfenberg, Wülfte und Alme auf den Linien 481 und 489. Zusätzlich übernimmt der Elektrobus auch einige Fahrten im Regionalverkehr auf den Linien D30 zwischen Brilon und Olsberg sowie R31 zwischen Olsberg und Bruchhausen. Bis einschließlich Freitag, 21. Mai 2021 ist der Elektrobus testweise für die RLG im Einsatz.
Klimafreundliche Busse
Landrat Dr. Karl Schneider begrüßt die Initiative der RLG: „Unser kommunales Verkehrsunternehmen ist eine wesentliche Säule für die Verkehrswende. Es gilt nicht nur, mehr Fahrgäste für Bus und Bahn zu gewinnen, sondern mit dem Einsatz klimafreundlicher Busse, einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.“ Daher stimme man als Aufgabenträger die Fuhrparkstrategie eng mit der RLG ab und sehe der Gesamtstrategie gespannt entgegen. „Wir freuen uns natürlich, dass Brilon für den Testbetrieb eines Elektrobusses ausge- wählt wurde. Denn auch die Stadt Brilon bemüht sich um den Klimaschutz und möchte natürlich einen Beitrag zur nachhaltigen Mobilität leisten.“, ergänzt Dr. Christof Bartsch, Bürgermeister der Stadt Brilon.
Zuverlässige Reichweite
Die ersten Einsatztage hat der Elektrobus bereits erfolgreich gemeistert. Auch wenn es an einigen Tagen Schwierigkeiten mit dem Laden über Nacht gab,
fällt das erste Fazit des Fahrpersonals dennoch positiv aus: Überzeugen konnte vor allem die Zuverlässigkeit der angegebenen Reichweite und die Rückführung von Bremsenergie, um die Reichweite zu erhöhen.
Abwägen der Vor- und Nachteile
Für eine Umstellung des Fuhrparks sind alle Vor- und Nachteile auch unter Berücksichtigung der Kosten abzuwägen.
Die Flotte der RLG umfasst insgesamt 105 Busse, davon allein 60 an den Betriebshöfen in Arnsberg und Brilon. Gerade in Hinblick auf die Distanzen im sauerländischen Linienverkehr und die Ladeinfrastruktur im ländlichen Raum müssen noch einige Herausforderungen gemeistert werden. Die RLG ist daher mit noch weiteren Herstellern im Gespräch und wird in naher Zukunft weitere Busse mit alternativen Antrieben im Linienbetrieb testen.
Kostenlose elektronische Fahrplanauskünfte gibt es unter 0 800 3 / 50 40 30. Personenbediente Auskunft erteilt die Schlaue Nummer im HSK unter 0 180 6 / 50 40 30 für 20 ct/Anruf im Festnetz, Mobilfunk max. 60 ct/Anruf
(Quelle: Regionalverkehr Ruhr-Lippe GmbH)