Virtuelle Selbstverteidigungskurse für Mädchen und Frauen

Schnupperkurse Selbstverteidigung für Frauen und Mädchen

Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Warstein rät, von Gewalt betroffenen Frauen und Kindern, zur Nutzung des Hilfetelefons.

Warstein, 24. November 2020. Menschenrechtsorganisationen in der ganzen Welt organisieren am 25. November Aktionen zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen. In der Stadt Warstein hatte die Gleichstellungsbeauftragte Sylvia Lettmann gemeinsam mit den Vereinen Judo-Aikido TuS Belecke, Teakwondo SuS Sichtigvor und der Teakwondo-Abteilung des TuS Belecke Schnupperkurse „Empowerment & Selbstverteidigung für Frauen und Mädchen“ geplant. Aufgrund der aktuellen Corona-Situation mussten diese zwar verschoben werden. Allerdings haben zwei Vereine virtuelle „Schnuppertrainings“ erstellt.

Aktionen werden nachgeholt

„Die Aktionen werden auf jeden Fall nachgeholt, sobald die Pandemie-Situation dies zulässt“, verspricht Sylvia Lettmann und ergänzt: „Allerdings waren zwei Vereine extrem flexibel und haben kurzfristig Informationen bzw. ein Schnuppertraining als Video aufgenommen.“ Der Teakwondo SuS Sichtigvor stellt seine Aktivitäten unterhttps://youtu.be/3VI90ATNVAcvor. DieTeakwondo-Abteilung des TuS Belecke hat ein kurzes Schnuppertraining zum Nachmachen erstellt, es ist ersichtlich unterhttps://youtu.be/jnlKB1RBJ8I.

Lettmann: „Interessierte können sich gerne schon jetzt für die Nachholtermine anmelden. Wir informieren sie dann, sobald die neuen Termine feststehen.“ Die Anmeldungen werden per E-Mail an s.lettmann@warstein.deoder per Telefon an 02902-81226 entgegengenommen.

Besorgniserregende Situation im Teil-Lockdown

Insgesamt zeigt sich die Gleichstellungsbeauftragte angesichts der Situation von Frauen und Mädchen im Teil-Lockdown besorgt. „Der Deutsche Frauenrat befürchtet eine Verschärfung der Situation für Frauen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, und fordert in Deutschland einen bundesweiten, flächendeckenden Zugang zu Schutz für gewaltbetroffene Frauen und deren Kinder“, so Lettmann. Der Deutsche Frauenrat ist die politische Interessenvertretung von rund 60 bundesweit aktivenFrauen­organisationen und damit die größte Frauenlobby Deutschlands.

Am 10. November wurde die Kriminalstatistik zur Partnerschaftsgewalt des Bundeskriminalamts (BKA) veröffentlicht. Demnach kamen im vergangenen Jahr 149 Menschen bei häuslicher Gewalt zu Tode, davon 117 Frauen und 32 Männer. Lettmann: „Das bedeutet, dass etwa jeden dritten Tag eine Frau in Deutschland an den Folgen von Partnerschaftsgewalt stirbt.“

Kooperation mit der Jugendhilfe

Die Gleichstellungsbeauftragte kooperiert eng mit dem Sachgebiet Jugendhilfe. Dessen Leiter, Jörg Lewe, ist Mitglied einer Arbeitsgruppe des LWL-Landesjugendamts, die eine Arbeitshilfe zum fachkompetenten Umgang mit häuslicher Gewalt und der Sicherstellung angemessener Schutz- und Unterstützungsleistungen für die mitbetroffenen Kinder und Jugendlichen sowie ihre Sorgeberechtigten entwickelt.

Hilfetelefon

„Ich rate von Gewalt betroffenen Frauen und Kindern, ebenso wie Zeugen: Wenden Sie sich an das Hilfetelefon unter 08000-116 116. Hier finden Sie Beratung zu häuslicher Gewalt, sexualisierter Gewalt, Stalking, sexueller Belästigung am Arbeitsplatz, Gewalt im Namen der „Ehre“, Zwangsheirat, Mobbing, digitaler Gewalt, Menschenhandel und Genitalverstümmelung“, so Lettmann. Weitere Informationen gibt es auch unterwww.hilfetelefon.de.“