Sundern. In der vergangenen Woche sind 25 Sunderner Ratsmitglieder in Sachen „Zuschüsse Stadtmarketing Sundern e.G.” einen ungewöhnlichen Weg gegangen: Per Brief haben sie Bürgermeister Ralph Brodel als Ratsmehrheit aufgefordert, die per Haushalt beschlossenen und noch ausstehenden Beträge für 2019 in Höhe von 58.400 Euro unverzüglich zu überweisen.
In dem Schreiben heißt es: „Der mehrmaligen Aufforderung, den Gesamtbetrag auszuzahlen, sind Sie, Herr Bürgermeister, bisher noch nicht nachgekommen. Lediglich wurden bisher nur 50.000 Euro als Teilbetrag – trotz anderweitiger Beschlusslage des Rates und erst nach eindringlicher Aufforderung einiger der Unterzeichner – überwiesen. Die 25 unterzeichnenden Ratsmitglieder beschließen mit ihrer Mehrheit im Rat der Stadt Sundern die sofortige Bereitstellung der vom gefassten Beschluss verbliebenen 58.400 Euro per Überweisung auf das Konto der Stadtmarketing Sundern eG innerhalb der nächsten fünf Werktage. Unterzeichnet haben den Brief die Fraktionen von CDU, BfS, WISU sowie zwei SPD-Ratsmitglieder und je ein Grüner und Linker.
Laufmöller: Bezuschussung der Stadtmarketing ist nicht mehr vorgesehen
Dazu nimmt nun die FDP im Rat der Stadt Sundern Stellung. Fraktionsvorsitzender Rüdiger Laufmöller: „Per Brief den Bürgermeister zu einer fragwürdigen Auszahlung an das Stadtmarketing aufzufordern, ist schon bedenkenswert. Ein Beschluss per Brief? Zunächst einmal sollten die formellen Wege über die Ausschüsse und/ oder Rat eingehalten werden.
Dies hätte zum Beispiel in der letzten Ratssitzung passieren können. Aber die wurde ja wegen ‚Überanstrengung‘ einiger Ratsmitglieder vorzeitig abgebrochen. Aber zum Thema: Laut Beschluss ist eine pauschale finanzielle Bezuschussung der Genossenschaft Stadtmarketing nicht mehr vorgesehen. Gelder sind nur noch zweckgebunden auszuzahlen. Im Haushalt sind diese vorgesehenen Mittel mit einem entsprechenden Sperrvermerk versehen. Die FDP-Fraktion fordert alle Beteiligten auf, sich an die haushaltsrechtlichen Vorgaben zu halten.
Außerdem fragt die FDP, wie weit die Arbeiten zur Neustrukturierung der städtischen Gesellschaften sind? Dies war die Voraussetzung für eine weitere zweckgebundene Zahlung von Finanzmitteln an die Stadtmarketing e.G.“