Die Landesregierung hat auf eine große Anfrage der SPD Landtagsfraktion die Situation in den 396 Städten, Gemeinden und Kreisen untersucht. Die SPD Fraktion in Sundern hat sich die 370 seitige Untersuchung genau angesehen. „Sunderns Beiträge gehören zu den niedrigsten, die Gestaltung der Tarife gehört zu den gerechtesten“, stellt Lars Dünnebacke, jugendpolitscher Sprecher der SPD Fraktion Sundern fest. „Bei der Gestaltung der Beiträge zur Offenen Ganztagsschule belegen wir dagegen nur das Mittelfeld“.
Die Diskussion um eine faire Gestaltung der Kindergartenbeiträge hatte in Sundern viele Emotionen hervorgerufen. Der Standort dieser Stadt wurde als gefährdet angesehen. Im Lichte der Zahlen sieht dies ganz anders aus. Mit einem Einstiegseinkommen von 24 Tsd. € belegt Sundern einen der höchsten Einstiegstarife. Der Hochsauerlandkreis fordert schon bei einem Jahresgehalt von 17 Tsd. € Beiträge. Bei einem Bruttojahreseinkommen von 43.050 € sind bei 45 Stunden für die Betreuung eines Kindes 89,- € monatlich fällig, die Stadt Dortmund nimmt das Doppelte und in Lage zahlt man in dieser Einkommensklasse 334,- €. Anders als in den meisten anderen Kommunen steigt mit dem Einkommen die prozentuale Belastung. In dem Einstiegstarif sind je nach Betreuungsbedarf zwischen 1,5 % und knapp 2% des Bruttoeinkommens aufzubringen, bei 78 Tsd. zwischen 3% und knapp 3,5 %.“Wir sind als Sozialdemokraten immer der Meinung, dass starke Schultern mehr tragen können als schwache, “ erläutert Lars Dünnebacke das Ergebnis. Und dennoch gibt es viele Kommunen in NRW, die ihren Spitzenverdienern mehr abverlangen. Die Einkommensobergrenze ist in Sundern bei 130 Tsd. festgesetzt. Für die Betreuung eines Kindes unter 3 Jahren mit 45 Stunden in der Woche, nimmt Sundern 688,- €. Ein Traum für Eltern in vergleichbarer Einkommenssituation in Waltrup. Hier werden schon ab 140 Tsd. € satte 966,- € monatlich fällig, in Bergisch-Gladbach ab 130 Tsd € 800,-€ in Arnsberg ab 100 Tsd. € 716,- €. „Natürlich zeigt die Antwort der Landesregierung auch Handlungsbedarfe auch, so werden z.B. Pflegekinder in Sundern anders als in vielen anderen Kommunen nicht adäquat bei der Beitragsberechnung berücksichtigt“, bedauert Dünnebacke, hier muss nachjustiert werden. Handlungsbedarf sieht er auch bei den Beiträgen zur offenen Ganztagsschule. Mit 65,- € bei einem Bruttojahreseinkommen von 43.050,- € liegt Sundern auf Platz 94, also am Ende des oberen Drittels. In Olfen muss eine Familie nur 18,- für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf aufbringen. „Auch die fehlende Dynamisierung bei den Elternbeiträge weist noch auf Gerechtigkeitslücken hin“, resümiert Dünnebacke.