Hochsauerlandkreis. Die gute Wirtschaftsentwicklung ist auch in den Kommunalen Jobcentern im Hochsauerlandkreis angekommen. Mit aktuell 3.712 arbeitslos registrierten Frauen und Männern wurde die bislang niedrigste Bestandszahl seit Inkrafttreten des SGB II erreicht. Die Leistungsberechtigten profitieren vom anhaltenden Beschäftigungsaufbau und hohem Beschäftigungsniveau in der Region.
Auch die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist innerhalb der letzten zwölf Monate um 15,4 Prozent gesunken. Innerhalb der ersten Jahreshälfte nahmen insgesamt 1.155 erwerbsfähige Leistungsberechtigte eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung auf. Eine derart positive Halbjahresbilanz der Integration in den Arbeitsmarkt konnte zuletzt vor acht Jahren verzeichnet werden.
Im überregionalen Kennzahlenvergleich in Nordrhein-Westfalen schneidet das Jobcenter Hochsauerlandkreis bei der Reduzierung des Bestandes an Langzeitleistungsbeziehenden besonders gut ab. Mit einem Minus von 7 Prozent liegt der Hochsauerlandkreis auf Platz 1 der 53 NRW-Arbeitsmarktregionen. „Das Ergebnis ist sehr erfreulich, aber nicht selbstverständlich. Viele unserer Kunden haben über Jahre hinweg negative Erfahrungen im Bewerbungsprozess gemacht. Sie haben Selbstvertrauen, soziale Kontakte und Strukturen verloren und sind sich ihrer eigenen Stärken nicht mehr bewusst“, so die Leiterin des Jobcenters Hochsauerlandkreis, Ingrid Stein.
Es zeigt sich in der täglichen Integrationsarbeit durch die Fachkräfte der Kommunalen Jobcenter, dass ein ganzes Bündel individueller Beratungsleistungen und arbeitsmarktpolitischer Instrumente und Projekte notwendig ist, um den Weg in ein neues Arbeitsverhältnis vorzubereiten. In diesem Zusammenhang appelliert Ingrid Stein auch an die Verantwortung der Unternehmen: „Richten Sie Ihren Blick auf die Potenziale der Bewerber und geben Sie auch dem vermeintlich schwächeren Bewerber eine Einstellungschance. Die Integrationsfachkräfte der Jobcenter der Städte und Gemeinden begleiten gerne den individuellen Auswahlprozess.“
Eine bleibende Herausforderung stellt die Integration geflüchteter Menschen in den Arbeitsmarkt dar. Nachdem die Zuwanderung von Menschen mit Fluchthintergrund inzwischen rückläufig ist, werden viele im Verlauf der 2. Jahreshälfte aus den Integrations- und Sprachkursen kommen und eine Ausbildung oder Beschäftigung suchen. Hierzu Ingrid Stein: „Ich habe die Hoffnung, dass wir diese Gemeinschaftsaufgabe mit allen Akteuren am Arbeitsmarkt Schritt für Schritt schultern können. Interessierte Arbeitgeber können gerne freie Arbeits- und Ausbildungsstellen an die örtlichen Jobcenter melden.“