Krisenstab übt im Kreishaus
Märkischer Kreis (pmk). Großflächige Überschwemmungen mit Evakuierung von zwei Altenzentren in Menden, Fluten in Plettenberg, entwurzelte Bäume in Herscheid nach Orkanböen sowie ein abgerutschter Hang in der Hönnestadt. Das war das Szenario für eine ganztägige Übung des Krisenstabes im Lüdenscheider Kreishaus.
Das war ein hartes Stück Arbeit für die Mitglieder des Krisenstabes des Märkischen Kreises. Gut 20 Mitglieder der Kreisverwaltung sowie von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk und der Stadt Menden übten gemeinsam im Katastrophenschutz-, Lage- und Ausbildungszentrum des Lüdenscheider Kreishauses. Das Übungsszenario war eine Hochwasserlage in der Stadt Menden, die sich auch auf den südlichen Märkischen Kreis ausdehnte. Nach tagelangem Starkregen mit Orkanböen war die Hönne über ihre Ufer getreten. Alle 50 Mitarbeiter des städtischen Bauhofes in Menden sowie die komplette Feuerwehr der Hönnestadt waren im Einsatz. Weil die örtlichen Kräfte dringend Unterstützung brauchten, hatte Landrat Thomas Gemke das Großschadensereignis ausgerufen und der Krisenstab musste aktiv werden.
An der Übung im Kreishaus waren auch Mendens Feuerwehrchef Christian Bongard und Ordnungsamtsleiterin Martina Potthoff beteiligt. Auf sie und die übrigen Teilnehmer der als Fortbildungsveranstaltung für die Krisenstabsmitglieder ausgelegten Übung warteten viele Aufgaben. In Folge der Überflutungen fielen die Bahnverbindung zwischen Menden und Fröndenberg sowie die zwischen Menden und Balve aus. Der Hansa-Seniorenpark sowie das Altenheim St. Vincenz mussten evakuiert werden. Der Transport der Bewohner in vier Pflegeheime nach Hemer und Iserlohn musste organisiert werden.
Die Polizei sperrte den Innenstadtbereich großräumig ab, die Bürger mussten informiert werden. Infolge des Starkregens gab es einen Hangrutsch im Bereich Ohl nördlich der B7 südlich des Funkmastes. Dabei wurde die Hauptstromleitung der Nordstadt beschädigt und musste abgeschaltet werden. Große Teile von Menden waren danach ohne Strom.
Durch Sturmböen sind auch in Herscheid zahlreiche Bäume entwurzelt worden und blockierten die L 696 westlich der Ortschaft Reblin bis Hervel. Auch die L 501 war in Höhe „Hardt“ voll gesperrt. Weitere Sturmschäden gab es im Bereich der L 561 südlich „Spielberg“. Insgesamt sind vier PKW verunglückt, dabei wurden sieben Personen verletzt. Im Einsatzwar dort die komplette Feuerwehr Herscheid und ein Löschzug der Feuerwehr Lüdenscheid, die Versorgungsgruppe des DRK Herscheid – insgesamt rund 90 Einsatzkräfte. Größere Überschwemmungen von Häusern und Gewerbetrieben gab es auch in den Plettenberger Ortsteilen Eiringhausen und Ohle sowie in Holthausen Entlang der Else. Hier musste die komplette Feuerwehr Plettenberg mit rund 100 Einsatzkräften ausrücken.
Um 15.16 Uhr, bei Übungsende, schien dann wieder die Sonne über den Einsatzgebieten. Insgesamt war die Übungsleitung mit dem Ablauf sehr zufrieden. Alle Teilnehmer haben ihre Aufgaben gewissenhaft erledigt. Gravierende Schwachstellen wurden nicht festgestellt.