Märkischer Kreis. Über Mangel an Arbeit können sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kreisverwaltung derzeit nicht beklagen. Aktuell sind 75 Stellen unbesetzt. Es wird für den Kreis immer schwerer, geeignetes Personal zu finden. Das Thema wurde jetzt auch im Kreisausschuss behandelt.
Die zunehmenden Probleme der Verwaltung geeignetes Personal zu finden war das zentrale Thema in der jüngsten Sitzung des Kreisausschusses. SPD-Fraktionsvorsitzender Wolfgang Rothstein hatte die langen Bearbeitungszeiten bei den Anträgen zum Elterngeld zum Anlass genommen, der Verwaltung einen Fragenkatalog vorzulegen. Kreiskämmerer Fritz Heer, für die Elterngeldstelle zuständiger Fachbereichsleiter, konnte die meisten direkt beantworten. Eine Bearbeitungszeit von bis zu 80 Tagen seinicht selten. Durch entsprechendes Personalmanagement innerhalb der Gesamtverwaltung könne zumindest verhindert werden, dass es zu sozialen Härten komme. Heer kündigte an, dass die Probleme im letzten Quartal des Jahres beendet sind.
„Wenn wir bei dem demografischen Wandel diesen bürokratischen Wust nicht abbauen, wird es noch schlimmer werden. Mit den Doppelprüfungen muss Schluss sein“, forderte Landrat Thomas Gemke den Gesetzgeber zum Handeln auf. Andernfalls seien Verzögerungen bei der Gewährung von Leistungen nach dem Bundesteilhabegesetz, dem Pflegewohngeld und dem Elterngeld unausweichlich.
„Verwaltungsmenschen sind rar“, erklärte der beim Kreis für Personal zuständige Fachbereichsleiter Zentrale Dienste, Guido Thal, im Ausschuss. Aktuell seien in der Kreisverwaltung 75 Stellen unbesetzt. „Wir reißen ein Loch, um ein anderes zu stopfen.“ Die Verwaltung stelle vermehrt sogar Bankkaufleute und Industriekaufleute ein, die zumindest teilweise die Qualifikationen mitbrächten. Die anschließende Diskussion im Kreisausschuss zeigte, dass das Thema endgültig auch bei der Politik angekommen ist.
Die übrigen Tagesordnungspunkte wurden mit großer Einmütigkeit abgearbeitet.