„Mord am Hellweg“ 2018: Frank Goldammer macht Iserlohn zum „Tatort“
Iserlohn. Iserlohn wird nach 2016 auch in diesem Jahr wieder „Tatort“ des „Mord am Hellweg“-Festivals. Ein fester Bestandteil von Europas größtem Krimifestival ist die gleichzeitig erscheinende Anthologie, die parallel zum Festivalzeitraum im Herbst veröffentlicht wird. Für den neuen Krimiband mit dem Titel „Henkers.Mahl.Zeit“ wurden 23 renommierte Autorinnen und Autoren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz eingeworben. Sie reisen bis zum Frühjahr in die Hellweg-Region, um für ihren Kurzkrimi vor Ort, „ihrem Ort“, zu recherchieren. Zwei bis drei Tage besuchen die beteiligten Autorinnen und Autoren für ihre jeweiligen Geschichten die Stadt oder Gemeinde, die ihnen zugewiesen wurde.
Frank Goldammer ist der für Iserlohn zuständige Autor. Er besuchte Iserlohn am letzten Wochenende. „Ich muss gestehen, dass ich vorher kaum etwas gehört hatte von Iserlohn“, sagte der 42-Jährige beim Gespräch mit Medienvertretern am Sonntag (14. Januar) im Literaturhotel Franzosenhohl.
Um das zu ändern, begab er sich am Samstag zusammen mit Kulturausschussmitglied und Krimiautor Dr. Walter Wehner und dem ehemaligen Stadtarchivar Götz Bettge auf Recherchetour in Iserlohn.
Besonders aufgefallen ist ihm die reizvolle Mischung aus modernen Gebäuden und historischer Architektur. Vor allem die geschichtliche Entwicklung in der Kriegs- und Nachkriegszeit ist für den Autor von Bedeutung. So hatten seine bisherigen Werke einen entsprechenden Bezug.
Mit Anfang zwanzig begann er zu schreiben, verlegte seine ersten Romane im Eigenverlag und schrieb bisher drei erfolgreiche Regionalkrimis über Dresden und Umgebung. Mit „Der Angstmann“ (2016) startete er eine Krimireihe um Oberkommissar Max Heller, der zweite Band „Tausend Teufel“ erschien im Herbst 2017.
Näheres zum Inhalt des Iserlohn-Kurzkrimis konnte bzw. wollte Goldammer natürlich noch nicht preisgeben. Nur so viel: Die Vorgabe für alle Geschichten der Anthologie, mindestens einen Mord einzuarbeiten, wird er wohl übertreffen.
Der Leiter des städtischen Kulturressorts Jochen Köhnke freut sich schon, sowohl auf die „Mord am Hellweg“-Veranstaltungen als auch auf die Kurzgeschichte, die Goldammer natürlich selbst zuerst in Iserlohn präsentieren wird. Er bedankte sich auch bei Dr. Wehner, auf dessen Initiative Iserlohn 2016 zum ersten Mal am Krimifestival teilnahm.
Wann Goldammer den Kurzkrimi in Iserlohn präsentiert, steht noch nicht fest. Auch stehen noch keine anderen Termine für Lesungen in Iserlohn fest, jedoch wird zum „Mord am Hellweg“-Vorverkaufsstart am 5. Februar mit Sicherheit auch eine Iserlohner Veranstaltung dabei sein. Ein Datum, das man nicht verpassen sollte. Heiner Remmert vom Westfälischen Literaturbüro in Unna, unter dessen Federführung das Festival läuft, weist darauf hin, dass man sich grundsätzlich schnell Karten sichern sollte. Die Lesungen sind erfahrungsgemäß nach kurzer Zeit ausverkauft.