Vortrag: „Ein Iserlohner zwischen Wörlitzer Gartenreich und Afrika“

Iserlohn. Am Dienstag, 18. Juni, wird die stadtgeschichtliche Vortragsreihe von Stadtarchiv und Volkshochschule Iserlohn fortgesetzt. Stadtarchivar Rico Quaschny wird unter dem Titel „Ein Iserlohner zwischen Wörlitzer Gartenreich und Afrika“ den kurzen und ungewöhnlichen Lebensweg von Günther Fürst (1914-1940) vorstellen. Der Vortrag beginnt um 18.30 Uhr im Stadtarchiv in der „Alten Post“, Theodor-Heuss-Ring 5. Der Eintritt kostet vier Euro, Ermäßigungsberechtigte zahlen zwei Euro.
 
Iserlohn, Wörlitz und Afrika sind die geografischen Eckpunkte im Leben von Günther Fürst. Anhand zahlreicher Briefe, die vor kurzem in das Stadtarchiv gelangt sind, wird in dem Vortrag eine ungewöhnliche Biografie rekonstruiert. Günther Fürst wuchs in Iserlohn als Sohn einer Fabrikantenfamilie auf. Nach dem Besuch der Oberrealschule begann er eine Gärtnerlehre, die er von 1931 bis 1933 im Wörlitzer Park, einer der bedeutendsten europäischen Parklandschaften, absolvierte. Am Ende seiner Lehrzeit entstand die Idee, sich auf die Auswanderung nach Afrika vorzubereiten. 1935 wagte Günther Fürst die Übersiedlung in die ehemalige deutsche Kolonie Ostafrika, die unter britischer Verwaltung stand. Seine Rückkehr nach Deutschland endete 1940 mit dem Tod als Soldat im Zweiten Weltkrieg. In der kurzen Biografie spiegeln sich Hoffnungen und Träume eines jungen Iserlohners, die auch vor dem politischen Hintergrund der 1930er Jahre zu sehen sind.
 
Zum Abschluss der Veranstaltungsreihe von Stadtarchiv und VHS im ersten Halbjahr 2013 wird am Freitag, 28. Juni, wegen der großen Nachfrage nochmals eine „Spurensuche zur Iserlohner Gartenkultur im 19. Jahrhundert“ mit dem früheren Stadtarchivar Götz Bettge angeboten. Einige Plätze sind noch frei, sodass sich Interessierte bei der VHS (Telefon 02371 / 217-1943, online: www.vhs-iserlohn.de) anmelden können.