Hochsauerlandkreis. Brilon.
Vor 10 Jahren wurde auf der Höhe westlich von Scharfenberg eine Aktivkohle-Anlage in Betrieb genommen. Grund war eine etwa 10 Hektar große, durch PFT-haltigen “Dünger” verseuchte Fläche, auf der früher Weihnachtsbäume angepflanzt wurden.
Aus Anlass dieses “Jubiläums” hatte die SBL/FW-Kreistagsfraktion für die gestrige Sitzung des Kreisumweltausschusses einen Bericht der Kreisverwaltung beantragt. Daraus ergab sich, dass bisher 2,4 Mio Euro in die PFT-Reinigungsanlage investiert wurden. Hinzu kommen etwa 70.000 Euro Betriebskosten pro Jahr. Und außerdem die Personalkosten für den Techniker und für andere Mitarbeiter, die die Anlage betreuen; wie hoch diese Kosten sind, konnte die Kreisverwaltung auch auf Nachfrage nicht beantworten.
Aber damit nicht genug: Nach 10 Jahren wird nun eine “eine umfassende Anlagenrevision durchgeführt, um bestehende Mängel frühzeitig zu erkennen und zu beheben”. Dabei sollen große Teile der Technik erneuert werden. Mit der Planung wurde ein Ingenieurbüro beauftragt. Welche Kosten dafür entstehen, konnte von der Kreisverwaltung ebenfalls (noch) nicht beantwortet werden.
Auch die Informationen über die Effektivität der Anlage blieben dürftig. Die Frage wurde von der Kreisverwaltung so beantwortet, dass bis zum Jahr 2010 (!!) 46 von etwa 390 kg PFT herausgefiltert wurden. Neuere Informationen seien nicht vorhanden. Seitdem ist aber viel Zeit vergangen… Auffällig ist auch, dass sich auf einigen Teilflächen die PFT-Belastung im Boden kaum verändert hat. Das soll vor allem an der Topographie liegen.
Und wer zahlt dafür? Das Land NRW und der Hochsauerlandkreis, also letztlich die Bürgerinnen und Bürger. Die Versuche der Kreisverwaltung, die Verursacher für die Kosten der PFT-Sanierung haftbar zu machen, verliefen erfolglos. Mehrere Gerichtsverfahren gingen ungünstig aus.
PM der Sauerländer Bürgerliste (SBL/FW)