Arnsberg-Voßwinkel. Die drei benachbarten Löschgruppen aus Echthausen, Voßwinkel und Wimbern fanden sich kürzlich zu einer Übung im Gewerbegebiet Gut Nierhof vor Voßwinkel ein. Das gestellte Übungsszenario stellte einen Brand in den Fertigungshallen der Fa. „bpe:Licht“ dar, die sich mit ihrer individuellen Anfertigung von Designleuchten vor einigen Jahren im Voßwinkeler Gewerbegebiet niedergelassen hat.
Schon beim Anrücken der ersten Kräfte war eine starke Verrauchung zu erkennen und im Rahmen der ersten Erkundung eine Gefährdung von vier Mitarbeitern (dargestellt von Angehörigen der Jugendfeuerwehr) bemerkt, die sich noch nicht hatten ins Freie retten können.
Marcel Horn, Mitglied der Löschgruppe Echthausen und stellv. Wehrführer der Gemeinde Wickede, übernahm die Einsatzleitung und bildete zwei Einsatzabschnitte: Innenangriff mit Menschenrettung aus dem Gebäude und die Brandbekämpfung mit Wasserversorgung. Im ersten Abschnitt wurden die zur Verfügung stehenden Atemschutzgeräteträger aus allen Einheiten zusammengezogen, um mit den aus den Fahrzeugtanks zur Verfügung stehendem Löschwasser schnellstens ins Gebäude vorzugehen, da die Überlebenschancen der Vermissten im giftigen Brandrauch minütlich sinken. Sofort wurde mit mehreren Trupps die Suche gestartet. Parallel dazu wurde im zweiten Abschnitt eine Schlauchleitung zum Feuerlöschteich aufgebaut und die dauerhafte Löschwasserversorgung sichergestellt. Um für einen möglichen Fassadendurchbrand des Feuers gewappnet zu sein und eine Ausbreitung aus dem Brandabschnitt zu verhindern, wurden von außen mehrere C-Strahlrohre positioniert.
Nach bangen Minuten konnten die Trupps das Auffinden der Verletzten zurückmelden und trugen sie zum Ausgang, wo im Ernstfall die Übergabe an den Rettungsdienst stattfinden würde, um die medizinische Erstversorgung vorzunehmen. Entsprechend der grundsätzlichen Einsatztaktik konnte nach der Rettung aller Personen aus dem Gefahrenbereich die Brandbekämpfung mit weiteren Strahlrohren im Innen- und Außenangriff forciert werden, bis schließlich das angenommene Feuer gelöscht war.
Marcel Horn lobte als stellvertretender Wehrführer der Gemeinde Ense anschließend die erfolgreiche Zusammenarbeit aller Beteiligten. Anfängliche Schwierigkeiten in der Einsatzstellenkommunikation durch die unterschiedlichen Funktechniken in den Kreisen Soest und HSK konnten im Übungsverlauf überwunden werden. Hier ist ohnehin in Kürze eine Anpassung vorgesehen, so dass zukünftig eine noch bessere Zusammenarbeit möglich ist.
Ein großer Dank ging ebenfalls an die Familie Baulmann zur Verfügungstellung ihres Firmengebäudes als Übungsobjekt, das hoffentlich von einem solchen Ernstfall verschont wird.